Es ist wieder soweit, mit dem be quiet! Pure Base 500 FX präsentiert das deutsche Unternehmen eine neue Gehäuseversion! Besser gesagt eine gesamte Produktlinie, welche unter dem Deckmantel des „FX-Suffix“ läuft. Beim Gehäuse wird schon deutlich, dass es sich dabei um den bekannten Pure Base 500 Body handelt, der nun abermals mit deutlich mehr Licht ausgestattet ist und mit gleich vier be quiet! Light Wings Lüfter daherkommt. Wir haben das Gehäuse durch den Testparcour geschickt.
Bevor wir starten, aber erstmal ein kleiner Blick in die Historie Gehäuses. Jenes wurde als Pure Base 500 in seiner Urversion schon Mitte 2019 vorgestellt. Hier noch als Version mit geschlossener Front und zahlreichen Farbvarianten. Ein Jahr später, also Mitte 2020 folgte dann letztlich die Pure Base 500 DX Ausführung (zum Testbericht), welche vollends auf das Airflow-Konzept setzt und eine offene Front mitbringt, sowie aber auch eine effektvolle Beleuchtung in diesem Segment.
Da Ende 2021 aber auch die ersten beleuchteten Lüfter in Form der be quiet! Light Wings (zum Testbericht) auf den Markt kamen, war es nun eine Frage der Zeit, bis der Hersteller hier ein Out of the Box Produkt im Markt platzieren wird. Mit dem Pure Base 500 FX wird zugleich mit dem geänderten Suffix auch direkt eine komplett neue Produktkategorie aufgemacht, welche alle mit den Light Wings ausgestattet sind. Dazu zählen die Pure Loop 2 FX und der Pure Rock 2 FX, aber das nur am Rande.
Kommen wir zurück zum Gehäuse. Dieses ist mit vier Light Wings Lüftern (1x 140mm und 3x 120mm) ausgestattet und hat ein vermeintlich faires Preisschild von 150 Euro als UVP verpasst bekommen. Zum 20-jährigen Firmenjubiläum bietet be quiet! das Gehäuse jetzt zwei Monate (01.08 – 31.09.2022) lang für sehr attraktive 120 Euro (UVP) an. Wie diese Zutaten in Summe schmecken, haben wir nochmal ausführlich erörtert. Für Lesefaule empfiehlt sich natürlich auch das nachfolgende Video:
be quiet! Pure Base 500 FX im Überblick | |
Bezeichnung | be quiet! Pure Base 500 FX |
Mainboard-Formate | Mini-ITX, Micro-ATX, ATX |
Formfaktor | ATX |
Laufwerke | 2 x 3,5 Zoll 4 x 2,5 Zoll |
Lüfter | Front: 3x 120 mm (3x vorinstalliert) / 2x 140 mm Heck: 1x 120 mm / 1x 140 mm (vorinstalliert) Top: 2x 120 mm / 2x 140 mm |
Radiator-Support | Front: max. 360 mm / 280 mm / 140 mm / 120 mm Top: max. 240 mm / 120 mm Heck: max. 140mm / 140 mm |
max. CPU-Kühler-Höhe | 190 mm |
max. GPU-Länge | 369 mm |
max. Netzteil-Länge | 258 mm |
Material Gehäuse | Stahl, Kunststoff, Glas |
Maße | 450 x 232 x 443 mm (L x B x H) |
sonstiges | Staubfilter in Front und Boden 1x USB-C (3.1) + 1x USB 3.0 (Typ-A) RGB-Beleuchtung in der Front, zentral steuerbar |
Ausführungen | Schwarz |
Preis | 149,90 EUR (UVP) 119,90 EUR (Angebots-Preis im August) |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | https://www.bequiet.com/de |
Impressionen Außen
Wer das Pure Base 500 bzw. die Airflow-Ausführung „DX“ schon kennt, für denjenigen sind die nachfolgenden Zeilen bekanntes Terrain. Das Gehäuse selbst ist absolut identisch und wurde in keinem Bereich geändert. Wichtig zu erwähnen ist aber, dass die FX-Ausführung, also mit Light Wings Lüfter, ausschließlich in der schwarzen Farbgebung und mit Glas-Seitenteil angeboten wird. Andere Konstellationen wird es nicht geben. Der kompakte Gehäuse-Body misst überschaubare 450 x 232 x 443 mm (L x B x H) und tritt sehr stilsicher auf. Die Front ist komplett auf Airflow ausgelegt und mittig mit einem Doppel-LED-Streifen versehen, aber dazu im weiteren Verlauf nochmal mehr.
Das Glas-Seitenteil wird, wie von be quiet! Gehäusen gewohnt, mit Drehschrauben gehalten und kann einfach entfernt werden. Das zweite Seitenteil agiert dagegen ganz klassisch. Die Rückseite hält einmal mehr die bekannten be quiet! Montage-Attitüden bereit – nichts Spektakuläres. Die beiden Staubschutzgitter sind einfach zu entnehmen bzw. auch zu erreichen. Bei dem Ableger im Boden geschieht das noch einfacher. Das Gitter hinter der Front ist erst erreichbar, wenn die Front-Abdeckung abgenommen wurde. Dies ist mit wohl dosiertem Kraftaufwand und einem Ziehen möglich. Der Spagat zwischen „man macht etwas kaputt“ und „es ist extrem stabil“, ist hier gut gelungen. Auf dem Top befindet sich noch eine dritte Ausführung, die von Magneten gehalten wird.
Schön zu sehen ist auch, dass die Kontaktpunkte für die Beleuchtung in der Front mittels elektrischer Schnittpunkte vollzogen werden. Kabel sucht man hier erfreulich Weise vergebens. Zur Beleuchtung und deren Modi sind wir schon ausführlich im einleitenden Video eigegangen, haben im weiteren Verlauf aber auch noch ein paar weitere Bild-Impressionen hinterlegt. Die Dritte Abdeckung, sofern man diese so nennen möchte, befindet sich auf dem Top des Gehäuses. Beim ursprünglichen Pure Base 500 befand sich dieses Gitter noch optional mit bei, ist beim neuesten Ableger jetzt fix gesetzt. Mittels Magnetpunkte wird es an Ort und Stelle gehalten, will aber auch dem Airflow-Konzept des Gehäuses zuträglich sein.
Im Bereich des IO-Shields findet man aktuelle Standards (…) So bekommt man eine USB 3.2 Gen.1 Typ-A Buchse, sowie eine SB 3.2 Gen.2 Typ-C geboten. Dazu gesellen sich die Klinkenstecker für die Tonausgabe bzw. das dazugehörige Mikrofon. Auch wieder mit dabei ist der Schalter, mit dem man die hinterlegten Beleuchtungs-Effekte des ARGB-Controllers durchschalten kann. Alles in Allem bleibt alles beim Alten.
Das Auftreten ist wie gewohnt solide und geh keine Experimente ein, was auch beim detaillierten Blick in den Innenraum nochmal deutlich wird.
Impressionen Innen
Der Innenraum zeigt sich unspektakulär, kann High End Grafikkarten mit einer Länge von bis zu 369 cm aufnehmen und zugleich auch CPU-Kühler mit einer Gesamthöhe von 190mm. Damit sind die Voraussetzungen für ein potentes High End System selbst in diesem kompakten Umfeld mehr als ideal. Die bereits vier vorinstallierten Lüfter wollen das dann nicht nur visuell, sondern auch thermisch unterstützen. Aber dazu gleich mehr. Der Korpus ist strukturiert und einfach gehalten, ohne das negativ zu meinen. Die 2,5 Zoll Laufwerke werden auf die Innenseite gerichtet verschraubt und sind ggf. sichtbar. Alternativ können diese aber auch im Netzteilteiltunnel in einer entsprechenden HDD-Halterung verbaut werden, worin die Laufwerke auch entkoppelt agieren.
Apropos, Netzteile dürfen maximal 258 cm lang sein. Für noch mehr Platz im unteren Segment kann man den HDD-Schacht einfach entfernen. Mit einem Blick auf die Unterseite wird zudem das bereits angesprochene Staubschutzgitter sichtbar. Dieses ist einfach zu entnehmen und kann ganz einfach herausgezogen werden.
Kommen wir aber nun zu einem Detail, welches wirklich neu ist. Das ist der Lüfter- bzw. ARGB-Hub. Hier sind bereits alle Stränge ab Werk verlegt, angeschlossen und in Ordnung gebracht. Das bringt einiges an Komfort und Zeitgewinn mit. Denn die primäre Stromversorgung erfolgt dann über einen SATA-Anschluss. Zudem ist die Platine auch die zentrale Steuereinheit für die Beleuchtung der Lüfter und der Streifen in der Front. Hier laufen buchstäblich alle Stränge zusammen und werden die Signale verarbeitet. Wer möchte, der kann auch noch zwei weitere Lüfter, vorzüglich Light Wings, mit an den Controller anschließen. Platz dafür ist jedenfalls vorhanden.
Wichtig an dieser Stelle: Es muss zwingend ein Kabel an Steckplatz 1 angeschlossen sein, dass das PWM-Signal im Mainboard verarbeitet werden kann. Dies hatte sich im Test herausgestellt bzw. wurde mit be quiet! auch so nochmal kommuniziert.
4x vorinstalliert - 1x 140mm und 3x 120mm Modell als PWM-Ausführung
Insgesamt können so bis zu sechs ARGB-Komponenten synchronisiert werden und über das PWM-Signal arbeiten. Für eine vollständige Synchronisierung geht auch ein dedizierter Strang vom Controller weg, den man am Mainboard dann anschließen und die weitere verbaute Hardware (bspw. GPU oder RAM) mit der Beleuchtung abgleichen kann. Im Gehäuse vorinstalliert sind im Übrigen in der Front drei 120mm Lüfter und im Heck ein 140 mm Modell. Die vier Ventilatoren sind als PWM-Versionen ausgeführt und haben laut Hersteller eine Drehzahl von 1700 bzw. 1500 Umdrehungen auf die Fahne geschrieben bekommen. Die Lautstärke wird mit 20,6 bzw. 23, dB(A) bei 12 Volt angegeben.
Hardware-Einbau
Der Einbau der Laufwerke erfolgt beim be quiet! Pure Base 500 FS über Hilfsrahmen oder direkt im Käfig. Da sich alle Elemente entfernen lassen, gestaltet sich das ziemlich simpel. 3,5"-Festplatten werden mit Schrauben im Käfig fixiert und dabei über Gummi-Aufnahmen entkoppelt. Das ist aktuell auch nicht mehr bei allen Gehäusen die Regel. Die Einbauplätze im Innenraum können optisch etwas her machen, allerdings ist der Ausschnitt für die Kabel etwas knapp bemessen. Man braucht hier eigentlich flache, gerade SATA-Stromstecker, diese kollidieren dann aber ggf. mit den Steckern des zweiten Laufwerks und sind an Netzteilen immer nur am Ende eines Strangs vorzufinden. Die 2,5 Zoll Laufwerke werden in den Innenraum gerichtet montiert, sofern man diese Stelle verwenden möchte.
Beim Rest der Hardware gibt es eigentlich nicht wirklich etwas zu beachten. Einzig die Kabeldurchführung zum Innenraum hin kann je nach Kabel etwas hakelig sein. Wenn man die SSD-Blende aber erst im Nachgang montiert, ist auch hier eine Hürde genommen.
Sehr angenehm ist auf jeden Fall die gute Vorinstallation der Kabel rund um die Lüfter zu bewerten. Hier hat man bereits im Werk alles sehr sauber an den Controller verlegt und angeschlossen, was die restlichen Stränge um so besser in den begrenzten Raum unterbringen lässt. Sehr löblich! In Summe muss man aber dennoch ein wenig Geschick an den Tag legen, sodass die Kabel nicht sehr geballt untergebracht werden und das Seitenteil dann nicht mehr zu schließen geht.
sauber verlegte Kabel am Hub bereits ab Werk - lobenswert!
Im unteren Bereich alles sehr kompakt - aber ohne Problem einbaubar
Wasserkühlung - Radiatoren
Hinsichtlich möglicher Wasserkühlungskombinationen wird auch genügend Platz geboten. Primär sollte man aber dazu übergehen, hier eine All in One Wasserkühlung zu verbauen, aber auch Custom-Loops sind ohne weiteres denkbar, aber mit etwas mehr Planungsaufwand verbunden. Damit ist bis hier hin erst einmal alles gesagt und es geht ans Messen auf den nächsten Seiten.
Impressionen Beleuchtung
Die Beleuchtungsmodi sind ja weitreichend bekannt. Ein kleiner Makel verbirgt sich allerdings bei der FX-Ausführung. Die vom „DX“ bekannte LED-Leiste zur Innenraumbeleuchtung ist ebenfalls wieder vorhanden. Nichtsdestotrotz ist die Farbpräsenz schick und vielfältig einstellbar. Gerade auch unter dem Aspekt, dass man nicht unbedingt eine aufgeblähte App a la Corsair iUCE benötigt, sondern dies on the Fly via Knopf durchführen kann. Nachfolgend ein paar Farbexkurse. Für noch detailliertere Darstellungen empfehlen wir abermals unser eingangs hinterlegtes Testvideo zum Pure Base 500 FX.
Auf den nächsten Seiten geht es dann mit der Testsystemvorstellung sowie den einzelnen Messdisziplinen weiter. Wir waren gespannt, wie die Light Wings im Gehäuse performen werden und wie die Werte zu deuten sind.
Testsystem vorgestellt
Unsere Gehäusetests werden nach einem standardisierten Prinzip durchgeführt. Wie wir testen kann wie gewohnt in unserem Gehäuse-Testsystem nachgelesen werden. Auf diese Art und Weise ist eine Vergleichsmöglichkeit aller Testberichte im Bereich von Gehäusen gegeben.
Gehäuse Testsystem mit AMD Ryzen CPU | ||
Prozessor | AMD Ryzen 7 2700X | |
Mainboard | MSI MPG X570 Gaming Edge WiFi | |
Storage | OCZ Vector 180 - 240GB | |
Kühlung | be quiet Dark Rock 4 | |
RAM | 2x 8GB HyperX Fury RGB DDR4-3200 | |
Netzteil | be quiet! Straight Power 11 650W | |
Grafikkarte | MSI Radeon RX 5700 XT Gaming X | |
Gehäuse | be quiet! Pure Base 500 FX | |
Betriebssystem | Windows 10 | |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-4 | |
Grafikkartentreiber | Adrenalin 19.11.1 | |
Temperaturmessung
Um Bild der thermischen Fähigkeiten eines Gehäuses aufzuzeigen haben wir zwei Lastszenarien, oder besser gesagt zwei Betrachtungsweisen derer dokumentiert. Grundlegend wird für die Tests die Kombination aus Furmark (@ 1024 x 768px – non Fullscreen) + Prime95 „Custom“ (mit 8 Threads weitere Einstellung siehe Screenshot) gleichzeitig betrieben, was im Umkehrschluss einen sehr guten Mix aus Systemauslastung und Praxisnähe darstellt.
- Messung 1: Maximale Drehzahl
- Messung 2: 800 U/min (wird im Mainboard-BIOS eingestellt der Wert)
Dieser Prozess wird jetzt 20 Minuten lang betrieben. Einmal erfassen wir dabei den Averange-Wert (AVG) über die 20 Minuten, sowie in einem separaten Ablauf den Delta T Wert, also die Differenz des Messwertes und der Raumtemperatur. Nach Abschluss der Messverfahren werden die Werte aus AIDA 64 abgelesen. Als Maßeinheit wird logischerweise auf Grad Celsius gesetzt. Natürlich ist das angewandte Verfahren nicht vor Messtoleranzen gefeit, was also Schwankungen im Bereich von 0,5 Grad Celsius bei den gemessenen Temperaturen möglich macht.
Lautstärkemessung
Gemessen wird mit einem Schallpegelmessgertät "PCE 318". Dieses sitzt festgeschraubt auf einem Stativ und erfasst die Lautstärke 50 cm entfernt von der linken Gehäuseseite. Der von uns genutzte Messraum liegt unter 30 Dezibel Grundlautstärke und ist subjektiv beurteilt, mit absoluter Stille zu bezeichnen. Um eine Ausgangsbasis zu haben, wurden zu Beginn die Werte des offenen Aufbaus gemessen, also auf einem Benchtable. Diese folgen später mit in den ersten Berichten und bleiben dauerhaft in der Übersicht bestehen.
Overall-Rating
Das Overall-Rating ist eine Zusammenfassung aller Temperaturen und Messwerte. In der Summe ergibt sich daraus ein Leistungsindikator hinsichtlich der Kühlleistung eines jeden Gehäuses. Wir sind aktuell bemüht die Vergleichsbasis aufzufüllen, sodass alle ermittelten Werte auch in Relation zueinander stehen.
Das Rating ist ein Mischfaktor aus allen ermittelten Werten und zeigt auf, wie das Gehäuse rangiert. Ich fasse es mal so zusammen, bei komplett reduzierter Lüfterdrehzahl bewegt sich das Gehäuse im Mittelfeld, hat aber auch einige Ausreißer mit hohen Temperaturen, wie die Einzelmessungen auf den folgenden Seiten zeigen werden. Lautstärkemäßig ist es aber verdammt leise, jedenfalls mit Fokus auf die verbauten Gehäuselüfter. Bei maximaler Lüfterdrehzahl bewegen sich die Ergebnisse stets im oberen Drittel, können aber der Erwartung nicht ganz gerecht werden, die drei Frontlüfter mit sich bringen. In Summe ist das Gehäuse unter thermischen und akustischen Aspekten mit einigen Kompromissen zu betrachten.
Es kränkelt nämlich genau an dem Punkt, bei dem das Pure Base 500 DX angesetzt hat. Hier hat man nämlich direkt einen Lüfter ab Werk im Top verbaut. Das sollte man auf jeden Fall machen, also ggf. einen aus der Front abbauen oder einen weiteren hinzukaufen. Zudem sind die Pure Wings 2 und die Lights Wings auch nicht 1:1 von den Leistungswerten her zu vergleichen, wie wir auch schon im ausführlichen Testbericht seiner Zeit festgehalten haben. Aber kommen wir nun nachfolgenden zu den Detailwerten.
Lautstärkemessung
Die Beurteilung der Lautstärke könnte unterschiedlicher nicht ausfallen. Im komplett herabgeregelten Modus auf 800 Umdrehungen pro Minute ist das System ein absoluter Leisetreter. Selbst wenn man die Systemlast anlegt und die Grafikkartenlüfter beginnen zu agieren, bleibt der der Korpus und seine verbauten Hardware-Komponenten angenehm ruhig. Die Unterschiede in diesem Messbereich bzw. auch Ergebnisumfeld sind sehr marginal und nicht mehr genau differenziert heraushörbar, was an sich schon für das ruhige Verhalten spricht.
Gänzlich anders ist dies dann aber bei maximalen Umdrehungen der Gehäuselüfter der Fall, was aber so gut wie bei jedem Gehäuse-Testkandidaten dann aber auch auszumachen war. Was trotz der Lautstärke für die Lüfter spricht ist das grundlegende Laufverhalten, was nicht krächzend, hochtönig oder anderweitig nervig ist. Hier spricht die Qualität des Lüfterlagers klare Bände. Deutlich hörbar sind die Lüfter auf Voller Drehzahl aber dennoch. Leider wollten die dargelegten Temperaturen nicht ganz so überzeugen, wie uns der Twist auf der nächsten Seite gleich zeigen wird.
Temperaturmessung 800 U/min
Bei 800 U/min ergibt sich eigentlich nur ein Problem, dass die Abwärme der CPU nicht effektiv abgeführt werden kann. Das war auch der Anlass gewesen, das be quiet! Pure Base 500 DX mit einem Lüfter im Top auszustatten. Würde man selbiges beim „FX“ machen, würden sich auch deutlich bessere Werte ergeben. Denn die restlichen Messungen zeigen sich absolut auf Augenhöhe, mit der mit Pure Wings 2 Lüftern ausgestatteten Varianten. Also nochmal, das Gehäuse benötigt von seinem Konstruktionsstandpunkt her betrachtet, zwingend einen Lüfter im Top, dass die CPU auch gut gekühlt wird. Alternativ muss man beim CPU-Kühler selbst noch mehr Feinjustage an den Tag legen um diesen Umstand Herr zu werden.
Temperaturmessung max. U/min
Wie schon bei der reduzierten Drehzahl der Gehäuselüfter, ploppt selbiges Problem der Wärmeabfuhr der CPU auch bei höheren Lüfterdrehzahlen auf. Sicherlich kann dies dem auch dem Umstand des verbauten Kühlers und der ebenfalls reduzierten Drehzahl geschuldet sein, aber in anderen Fällen funktionierte dies auch besser. Blickt man jetzt auf die restlichen Messwerte, sehen wir durch die Bank gute und solide Werte, die aber leider mit einer vergleichsweise hohen Lautstärke erkauft werden. Auch hier gilt also, ein wenig anders die Lüfter positionieren und ggf. einen Fünften nachrüsten oder aus der Front einen in den Deckel stecken, schon sollten sich die Temperaturen in einem besseren Delta wiederfinden. Vergleich man jetzt das normale „DX“, also die Version mit Pure Wings 2 Lüfter“ gegenüber dem Modell mit Light Wings, erzielt das DX in Summe die besseren Temperaturen, was eben an den Lüftern selbst liegt.
Fazit
Das Fazit für dieses ehrlich gesprochene, tolle Gehäuse, fällt zum einen sehr einfach aus, zum anderen aber auch mit etwas Bedacht und einem ABER. Gleich mal vorne weg, zählt man die Zutaten auf, welche das Pure Base 500 FX mitbringt wird schnell klar, dass man hier nicht nur technisch betrachtet ein erstklassiges Produkt erwirbt, sondern auch der Preispunkt ein echter Brecher zu sein scheint. Anlässlich des 20-jährigen Firmenbestehens wird das Gehäuse im Zeitraum vom 01.08. bis zum 31.09.2022 zum Preis von 120 Euro (UVP!) angeboten. Außerhalb dieses Zeitfensters beläuft sich der Preis auf 150 Euro (UVP!), was im Nachgang sicher einige tolle Preisangebote mitbringen wird.
Gleich vier Light Wings (zum Testbericht) Lüfter verbaut der Hersteller ab Werk, die an einem ARGB-hub gekoppelt sind und sich komplett mit der ebenfalls verbauten Beleuchtung synchronisieren lassen. Zudem bietet der Hub noch Platz für zwei weitere Ventilatoren. Die technischen Aspekte des Pure Base 500 wurden nicht wirklich angefasst und man bekommt das bereits bekannte geboten. Die RGB-Ausführung wird es allerdings nur in Schwarz und mit Tempered Glas Seitenteil geben, was auch nicht unbedingt schlecht ist.
Ein paar Abstriche muss man allerdings bei der Kühlperformance machen, jedenfalls wenn man die Pure Base Versionen DX und FX vergleicht. Die Pure Wings 2 Lüfter haben in unserem Testumfeld etwas besser abgeschnitten, was aber auch der angepassten Anordnung im Gehäuse zuzuschreiben ist. Hier sollte man etwas Justage vornehmen oder einen weiteren Lüfter für das Top nachkaufen. Die Flexibilität, Verarbeitung und zahlreiche Weitere Aspekte lassen die neueste Pure Base Version vermutlich zum Kassenschlager avancieren. Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung.
be quiet! Pure Base 500 FX
- kompaktes und durchdachtes Gehäusedesign
- viele Kühlungsoptionen (auch Wakü- bis 360mm Radi)
- gute Kühlleistung (teilweise m. Abstrichen)
- ARGB-Hub für Licht und Lüfter
- viele Leuchteffekte mittels Schalter verfügbar
- vier ARGB-Lüfter vorinstalliert
- Beleuchtung komplett synchronisierbar
- attraktives Preis-Leistungsangebot
- Angebotspreis im August überragend
- Kühlleistung bei voller Drehzahl könnte besser sein
- nur ein USB Typ-A-Stecker am Top