Das ASUS mit der neuen Intel Skylake-Plattform mitgeht war bereits im Vorfeld so klar wie das Amen in der Kirche. Genau das gilt auch für die Platinen der Republic of Gamers (RoG) Reihe. Dieses Mal haben wir uns aber kein ATX-Mainboard geschnappt, sondern auf das inzwischen sehr beliebte Micro-ATX-Format zurückgegriffen. Namentlich handelt es sich dabei dann um das ASUS Maximus VIII Gene, welches mit den gewohnten Overclocking-Features im kompakten Formfaktor überzeugen will. Ob das einmal mehr geklappt hat, klärt unser Testbericht dazu.
Die Skylake-Plattform (CPU) bzw. der Panther-Point (Chipsatz) mit einigen relevanten Neuerungen mit sich. Vordergründig ist natürlich der Wechsel auf DDR4 zu nennen. Hinzu kommen die nativen USB-3.1 Schnittstellen, welche über einen Typ-A sowie Typ-C-Stecker umgesetzt wurden. Das ASUS Maximus VIII Gene kommt mit den „vollen Overclocking-Features“ daher, wie sie auch die großen Brüder haben. Gleichzeitig setzt die bereits achte Auflage nahtlos beim Vorgänger an, welches im Laufe des Artikels noch einmal gegenübergestellt wird. Mit rund 200 EUR Anschaffungspreis ist die Platine zugleich kein Preisschlager mehr, was sie im Grunde genommen auch gar nicht sein will.
Der Lieferumfang fällt wie von ASUS gewohnt gönnerisch aus. Vier SATA-6G-Kabel samt Sticker zum Beschriften und ein Türhängeschild dürften dem geneigten Gamer gefallen. Neben dem dicken Handbuch, liegt auch wieder eine hochwertige Backpanel-Blende und das „ASUS CPU-Installation-Kit“ für die CPU bei. Für einen potentiellen SLI-Betrieb kann der Käufer auf die „2-Way-Brücke“ zurückgreifen.
Die Spezifikationen
Um die Neuerungen abseits vom Chipsatz-Update zu finden, muss man einen Blick ins Detail wagen, was wir folgerichtig auf der nächsten Seite machen werden. Erstmals findet auf dem Maximus Gene ein hochwertiger Soundchip Platz, der von ASUS „SupremeFX“ getauft wurde. Hochwertige Audio-Komponenten sollen die Klangqualität ebenfalls mit verbessern. Hinsichtlich des „Enthusiasten-Modus“ kann der Anwender auch dank des offenen Multiplikators der „K-CPUs“, sowie der frei wählbaren Base-Clock-Rate (BCLK), dann mittels Overclocking selbst entscheiden, was er mit dem System anstellen möchte. Nachfolgend die Übersicht:
ASUS Maximus VIII Gene im Überblick | |
---|---|
Mainboard-Format | Micro-ATX |
Bezeichnung | ASUS Maximus VIII Gene |
Sockel | LGA 1151 |
Preis | ca. 195 EUR |
Hersteller-Homepage | www.asus.com |
Chipsatz-Eckdaten | |
Chipsatz | Intel Z170 Express-Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 - 3600MHz+ (OC) |
Arbeitsspeicher (RAM) | max. 64 GB |
SLI / CrossFire | SLI (2-Way), CrossFire |
Features-Keyfacts | |
PCI-Express | 2x PCIe 3.0 (x16, x8/x8) 1x PCIe 3.0 x4 |
PCI | - |
Serial-ATA-, SAS- und ATA-Controller | 6x SATA 6G (4x von SATA-Express) 2x SATA-Express 1x M.2 x4 (32 Gb/s) |
USB | 1x Typ-C-USB 3.1 Gen.2 1x Typ-A-USB 3.1 Gen.2 8x USB 3.0 (6x am I/O-Panel, 2x über Front-Header) 4x USB 2.0 (4x über Front-Header) |
Grafikschnittstellen | 1x HDMI 1x Displayport 1.2 |
WLAN / Bluetooth | - |
Thunderbolt | - |
LAN | Intel I219-V Gigabit LAN |
Audio | SupremeFX |
Stromversorgung | 10-Phasen |
Sonstiges | |
Intel Skylake-S im Detail
Mit Skylake-S (das S Steht in dem Falle für die Desktop-Ausführung) bringt Intel einige Änderungen mit sich. Vordergründig stehen der Wechsel auf DDR4 sowie der damit verbundene Wechsel auf einen weiteren neuen Mainboard-Sockel (1151) im Raum. Das Top-Modell Core i7-6700K, welches wir künftig auch für alle Mainboard-Test verwenden werden, taktet ab Werk mit 4,0 GHz und per Boost auf 4,2 GHz. Des Weiteren wurde die Strukturgröße von 22nm auf 14nm reduziert, was in der Theorie auch immer eine Verbesserung der Effizienz mit sich bringen sollte. Die 8 MB L3-Cache sind im Vergleich zum Core i7-4790K geblieben. Bei der Anbindung des Chipsatzes kommt erstmals die DMI 3.0 Schnittstelle zum Einsatz, was den Gigatransfer von 5GT/s auf 8GT/s ansteigen lässt. In der Praxis können also mehr Lanes anbunden werden, dazu aber gleich mehr. Die TDP fixiert Intel für den Core i5-6600K und Core i7-6700K auf 91 Watt, auch wenn es im CPU-Z-Screen anders abgebildet wird.
Intel Core i7-6700K - offener Multi + frei wählbarer BCLK (Bus-Takt) - iGPU: Iris Pro 7200
Der wieder im Prozessor integrierte Dual-Channel Memory-Controller kann nun auch erstmals DDR4 mit einer Taktung von 2133MHz verarbeiten. Etliche Mainboard-Hersteller geben ihre Platinen bis zu 3600MHz (OC) und mehr frei, so wie auch beim aktuellen Testmuster dem ASUS Z170-A oder dem MSI Z170A Gaming M5. Neben DDR4 kann der Anwender auch wahlweise auf DDR3L 1600MHz zurückgreifen. Vermutlich wird dies nur in Verbindung mit einem Combo-Board möglich sein, als das man Z170-Platinen ausschließlich mit DDR3L-Anbindung zur Verfügung stellt. Einen, in Relation gesetzten, großen Entwicklungsschritt will Intel mit dem Update der integrierten iGPU vollziehen. Der Hersteller tauft den Chip auf „Intel HD Graphics 530“, was in der Praxis einem Iris Pro 7200 Chip entspricht. Genauere Leistungsangaben ließen sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Erfahrung bringen.
Einen wirklichen Vorteil erlangen die K-CPUs durch die Entkopplung des BCLK vom PCI-E-/DMI-Takt. Dadurch ist es wieder möglich, wie zuletzt bei der Sandy Bridge-Generation gesehen, den Takt „beliebig“ zu variieren bzw. alle Baugruppen separat zu takten. In der Theorie wären so beispielsweise Bus-Taktraten von bis zu 400MHz+ möglich (400 x 12 Multi = 4800Mhz).
Der PCIE- und DMI-Takt sind eigenständig. Dadurch nicht mehr vom BCLK beeinflusst
In der Praxis wird es wohl aber darauf hinauslaufen, dass man sich wieder an das letzte Quäntchen Megahertz herantasten kann und so mehr Stabilität in das Gesamtsystem bekommt. Im Vergleich zum Haswell-Refresh „Devils-Canyon“ entfallen also BCLK-Straps und man kann in 1MHz-Schritten auf Beswerte-Jagd gehen. Der maximal einstellbare Multiplikator beträgt 83x.
Intel Sunrise-Point-Chipsatz (Intel 100 Series)
Die Neuerungen im Chipsatz (Z170) haben ebenfalls eine gesunde Entwicklung erfahren. Im Vergleich zum Z97 können jetzt anstatt sechs, bis zu zehn USB-3.0-Ports nativ angebunden werden. Den elementarsten Unterschied stellt aber die Erhöhung der Anzahl der PCI-Express-3.0-Lanes dar, die mit dem Chipsatz kommunizieren. Von ehemals acht sind nun gleich 20, wovon jede mit 8 Gb/s (x1 – vormals 5 Gb/s) angesprochen wird, auf dem Board vorhanden. Logisch: die Erhöhung der Bandbreite ist eine Folge der Rationalisierung von PCIe 2.0 hin zu PCIe 3.0, was nun ausschließlich Einzug gehalten hat.
Z170 | Z97 | |
---|---|---|
Codename | Sunrise Point | Wildcat Point |
Sockel | LGA 1151 | LGA 1150 |
Prozessor-Unterstützung | Skylake / Cannonlake | Haswell / Broadwell |
Verbindung zwischen CPU und PCH | DMI 3.0 (4x PCIe 3.0) | DMI 2.0 (4x PCIe 2.0) |
PCIe-Lanes des PCHs | 20 x PCIe 3.0 | 8 x PCIe 2.0 |
M.2- / Sata-Express-Ports | 3 | 1 |
Sata-6-GBit/s-Ports | 6 | 6 |
USB-3.0-Ports | 10 | 6 |
In der Praxis hat dies den Vorteil, dass zum Beispiel der M.2-Slot nun nicht mehr nur mit 16 sondern 32Gbit/s arbeiten und die Hersteller sehr interessante Kreationen hervorbringen können. Ein Beispiel ist MSI mit dem Twin-Turbo M.2 auf dem Z170A Gaming M5. Dort werden zwei M.2 SSDs bzw. die Lanes und somit auch die Bandbreite gebündelt (64 Gbit/s).
Detailansicht / Features
Primär fällt natürlich das geänderte Farbdesign ins Auge, welches von den knalligen Rot-Schwarzen Konstellationen weggeht, was die vorherigen Generationen geprägt hat. Um den Sockel herum sitzt einmal mehr ein massiver Kühlblock, der die darunter liegenden 10-Phasen der Spannungsversorgung kühl halten soll. Die beiden PCI-Express 3.0 (x16) Slots kommen ohne „Schutz“ daher wie es zum Beispiel beim MSI Z170A Gaming M5 der Fall ist. Neben diesen beiden hat ASUS „lediglich“ einen weiteren PCI-E-x4-Slot auf die Platine gelötet, der sich insbesondere für schnelle M.2-Adapter- oder NVME-Karten anbietet. Eine Ansteuerung der Lanes erfolgt weiterhin als „geteilter Modus“: 2x PCIe 3.0/2.0 x16 (x16, x8/x8). Die Front-Header und der nicht gewinkelte USB-3.0-Header befinden im unteren Bereich sowie beim ATX-Stromstecker. Hinsichtlich des Layouts des Maximus VIII Gene gibt es im Vergleich zum Vorgänger fast keine Unterschiede.
Der Chipsatzkühler hat ein marginales optisches Update erhalten und kommt wieder mit einem Beleuchtungsmodi daher, der im BIOS ein oder ausgeschaltet werden kann. Hinsichtlich der Schnittstellen, setzt man bei ASUS jetzt auf zwei SATA-Express-Stecker, obwohl die Schnittstelle eigentlich schon für tot erklärt wurde. Ergebnis des Ganzen: "nur" sechs SATA-6G-Ports.
Im direkten Vergleich: ASUS Maximus VII Gene vs. Maximus VIII Gene
Im unteren Bereich sitzen einmal mehr die Control-Buttons für den Start- bzw. Restart. An dieser Stelle kommen wir zu einer der Stärken des Maximus VIII Gene. Neben den insgesamt sechs 4-Pin-PWM-Steckern kann der Anwender jetzt auch eine externe Lüftersteuerung direkt an das Mainboard anschließen. Gleiches gilt auch für die Pumpe einer Wasserkühlung, welche direkt über die mitgelieferte Software reguliert werden kann.
Blickt man weiter nach links so finden sich dort die elementarsten Neuerungen hinsichtlich der verbauten Platinenteile. Der von ASUS „SupremeFX“ getaufte Audio-Part kommt mit hochwertigen Bauteilen daher, die in dieser Zusammenstellung selten auf einem Mainboard zu finden sind. Was heißt das jetzt genau: Es sind digital-analog-Wandler (ESS ES9023P), ein „Jitter-armer“ Taktgenerator, Nichicon-Kondensatoren und ein Kopfhörerverstärker mit 2V RMS verbaut. Letzterer soll automatisch jeden Kopfhörer mit 32-600 Ohm erkennen.
Der massive Kühlblock um den CPU-Sockel herum soll die verbauten 10-Phasen-Stromversorung kühl halten. Selbige kommen jetzt in einer noch höherwertigeren Anmutung daher. MSI zum Beispiel preist die eigenen Modelle als „Titanium-Chokes“ an. ASUS hingeben verliert kein Wort darüber im PR-Bereich. Der MOSFET-Kühler ist auf der Rückseite der Platine mehrfach verschraubt. So soll ausreichend Anpressdruck gewährleistet werden.
Auf Grund des kompakten Platinendesigns sind alle Anschlüsse sehr eng beieinander, aber eben vorhanden. Das ist das wichtigste. Soll also heißen, dass die beiden oberen CPU-Lüfteranschlüsse im eingebauten Zustand recht schwer zu erreichen sein dürften. Weiter links kann man wunderbar den ASMedia ASM1142-Chip, der für die primäre Steuerung der USB-3.1-Schnittstelle zuständig ist.
Das Backpanel ist vollgestopft mit Anschlussmöglichkeiten. In der Summe sind es dann gleich mal vorn weg die beiden USB-3.1-Stecker (Typ A und Typ C), dann sechs USB-3.0-, jeweils ein Display- und HDMI-Port sowie analoge und digitale Audio-Anschlüsse. Der RJ45-LAN-Port kommt im knalligen Rotton daher und ist nicht beleuchtet, wie es zum Beispiel beim MSI Z170A Gaming M5 der Fall ist. Ebenfalls wieder mit dabei und gerade für alle Übertakter weiterhin interessant, der PS2-Anschluss. Der Restart- und Clear-CMOS-Schalter sind ebenfalls mit am Backpanel untergebracht.
Testsystem im Überblick
Das gesamte Testsystem wird als offener Aufbau realisiert und durch die zu testenden Mainboards immer ergänzt. Bei der Stromversorgung wird auf ein Cooler Master V700 gesetzt. Als CPU kommt das Top-Modell, ein Intel Core i7-6700K als Boxed-Version zum Einsatz. Das im 14nm Strukturgröße gefertigte Stück Silicium verfügt über einen offenen Multiplikator wird mit einer TDP von 94 Watt spezifiziert. Der Standardtakt beträgt 4,0 GHz und wird im Turbo-Modus auf 4,2GHz angehoben.
Erstmals wird die Retail-Version gänzlich ohne CPU-Kühler ausgeliefert. Die Boxed-Version enthält also „nur“ die CPU. Beim Arbeitsspeicher können wir auf ein 16 Kit aus dem Hause Corsair (CMX16GXM4B3200C16) zurückgreifen. Das mit bis zu 3200MHz taktende und zugleich 16GB (4x4) Quad-Channel-Kit ist für die Mehrheit der Tests bestens geeigenet. Für die Maximaltaktung im Overclocking-Bereich kommt dann ein GEiL Super Luce Kit (GLB416GB3400C16AQC - 16GB - 4x4) mit einer Werkstaktung von 3400MHz zum Einsatz, aber auch nur dort. Als primärer Datenträger wird eine Corsair Neutron XT – 480GB verwendet. Die genannte Konstellation wird auch künftig das feste Setup bilden, welches für alle nachfolgenden Z170 aka` Skylake-Testberichte verwendet wird.
ASUS-Sockel-Montage
Um die Montage des Prozessors zu vereinfachen, liefert ASUS bei allen Z170-Mainboards einen kleinen Kunststoffrahmen mit, welcher die CPU fasst und man so besser in den Sockel bekommen soll. Vorteil von dem ganzen soll sein, dass feinen Sockel-Pins keine Beschädigung erlangen (sollen). Nette Idee auf jeden Fall! Abbildungen entstammen dem ASUS Z170-A.
Kühlermontage
Bei der Kühlermontage kommt einmal mehr unser bewährtes Modell aus dem Hause EKL mit dem Alpenföhn zum Einsatz. Der Matterhorn Kühler liegt dieses Mal in der schwarzen Spezial-Edition vor. Leistungseinbußen sind auf Grund der Farbgebung nicht zu erwarten. Die Kühler um den CPU-Sockel herum sind gut platziert und stören keineswegs. Jedoch sollte vor dem Kauf eines entsprechenden Kühlers auf jeden Fall immer ein Blick in die jeweilige Kompatibilitätsliste geworfen werden. Gerade im Falle des Maximus VIII Gene sollte der Platz im Vorfeld geprüft werden, da der MOSFET-Kühler recht massiv ist.
Lüftersteuerung - Fan Xpert 3
Bei den ROG-Modellen von ASUS bekommt die AI Suite immer den roten Farbton verpasst. Dementsprechend präsentiert diese auch im roten Design. Federführend ist natürlich das zentrale Steuerprogramm AI Suite 3. Über diese Software läuft so gut wie jede Einstellung bzw. können Parameter verändert werden, die weit über das stupide Auslesen von SPD-Werten eines RAM-Moduls hinausgehen. Wir wollen ein paar Eckepunkte herausstellen, die auch mit dem Z170 Einzug halten.
Die Lüftersteuerung ist wieder wie gewohnt umfangreich gestaltet und bietet dem Anwender die Möglichkeit, dass das System automatisch die besten Einstellungen analysiert. Des Weiteren kann man einen Fixwert hinterlegen oder das Mainboard je nach Lastzustand, selbst und in Abhängigkeit der Komponententemperatur, über die Regulierung entscheiden lassen. Als kleines "Highlight" kann die Möglichkeit gesehen werden, eine Pumpe über den 4-Pin-PWM-Anschluss regulieren zu können. Dies erfolgt ebenfalls mit der hier aufgezeigten Software.
Audio - Sonic Studio 2
Mit dem Sonic Studio getauften Programm stellt der Hersteller eine Software bereit, die speziell auf die audiophile Einstellungsmöglichkeit eingeht. So stehen ein umfangreicher Equalizer und mehrere Sound-Effekte bereit. Des Weiteren kann der Anwender auch eigene Profile hinterlegen. Auch eine optimierte Integration für „Online-Streamer“ wurde bereits mit implementiert.
ASUS GameFirst - Skalierungs-Programm
Einen wirklich „mächtigen“ Unterbau stellt das ASUS „GameFirst“ Programm dar, mit dem man sehr individuell die Lastskalierung des Netzwerk-Controllers angepassen und überwachen kann. Angefangen bei einer Performance-Messung der eigenen Internetverbindung, bis hin zur genauen Priorisierung einzelnen Prozesse ist quasi alles möglich, was den Spielefluss verbessern oder anpassen kann. Vordefinierte Profile sollen die Umsetzung dabei erleichtern.
Wer zum Beispiel noch einen ASUS Router wie den RT-AC87U besitzt, dem stellt die Oberfläche eine direkte Verknüpfung zur Verfügung. Allen anderen wird eine Meldung angezeigt, dass keine Verbindung aufgebaut werden konnte.
Das UEFI-BIOS
Bei der grafischen Gestaltung setzt das BIOS an denen der Vorgänger-Versionen an, leicht aufgehübscht und trotzdem sehr zugänglich. Sauber strukturiert und in den Farben der Produktlinie gehalten, kann der Anwender sich bequem durch die Settings des einzelnen Unterpunkte navigieren. Dieses ist in mehrere große Hauptbereiche unterteilt: Main, Ai Tweaker, Advanced, Monitor, Boot, Tool und Exit. Die “allgemeinen” Einstellungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig und greifen alle Features sehr gut ab. Der Funktionsumfang den ASUS mit der ROG-Platine einmal mehr abliefert, mündet in die schier unendlichen Tiefe des Overclocking-Tuning. Besser geht es kaum!
Apropos Overclocking – nett beim Maximus VIII Gene, ASUS hat direkt mehrere Profile mit mehreren BCLK-Settings (340, 360 und 380) hinterlegt umso direkt eine Ausgangslage zu schaffen und dementsprechend hohe Übertaktungserfolge erzielen zu können. Der BCLK-Takt kann wieder 0,025MHz-Schritten angepasst werden. Beim RAM-Takt liegt das Limit bei 4266MHz, welches auswählbar ist. Die individuellen Anpassungen können in einem der acht Profil-Slots abgespeichert und jeder Zeit wieder abgerufen werden.
Darüber hinaus steht dem Anwender auch eine recht umfangreiche Lüftersteuerung zur Verfügung, die sehr viele Szenarien abdecken kann. Es kann unter anderem jeder Lüfter (Anschluss) direkt gesteuert und mit jeweils vier Lastszenarien versehen werden.
Benchmarks
3DMark (2013)
PCMark 8
SuperPi Mod
Alternatives Programm SuperPi Mod
Cinebench R15
AIDA64 - Speicherdurchsatz / Latency
M.2 Performance
Auch wollen wir die Performance der M.2-Schnittstelle der ASUS-Platine auf die Probe stellen. Nachdem diese Schnittstelle erstmals mit dem Z97-Chipsatz Einzug gehalten hat, können diese SSDs nun mit dem Z170 (Sunrise Point) endlich die „volle Bandbreite“ abrufen (32Gbit anstatt 16Gbit). Einige High-Platinen bieten sogar Twin-M.2-Slots oder gar eine Art "3-Way-M.2" an. Dafür muss der Kunde dann aber an anderer Stelle Einschnitte bei Ausstattung in Kauf nehmen. In diesem Fall steht „nur“ ein Slot zur Verfügung, was aber dem Platzangebot auf dem Board geschuldet ist.
Um auch einmal die Bandbreite der neuen Anbindung auf die Probe zu stellen, schickten wir die Kingston HyperX Predator M.2 (480GB) durch den bekannten SSD-Benchmark-Parcour. Die besagte SSD kommt mit einem maximalen Datendurchsatz von 16GBit daher. Als synthetischer Benchmark stand uns AS-SSD zur Verfügung. Die ermittelten Werte liegen im Rahmen des Möglichen bzw. was die SSD im Stande ist zu leisten. Was am Ende immer noch einen beachtlichen Wert für ein Mainstream-Produkt darstellt.
SATA 6G Performance
Im Grunde genommen ist dieser Bereich „ausgelutscht“. Um aber etwaige Ausrutscher zu „entlarven“ prüften wir trotzdem diesen Bereich noch einmal durch. Zum Einsatz kommt dabei eine Corsair Neutron XT, welche wir nochmals durch den AS-SSD- und CrystalDiskMark-Benchmark geschickt haben.
USB-3.0-Performance
Wir wollen natürlich auch die Performance der verbauten USB 3.0 Chips bzw. Anschlüsse messen. Dazu griffen wir auf Corsair`s neuestes USB-Schmuckstück, den Voyager GTX (Rev. 2) in der 128GB Version, zurück und ließen ihn durch den CrystalDiskmark rennen. Das Ergebnis entspricht ziemlich genau dem, was wir auch bereits im Testbericht der Vertex ermittelt haben. In diesem Abschnitt waren also auch keine negativen Ausbrüche zu dokumentieren. Die starke Performance unseres USB-Sticks konnte ebenfalls bestätigt werden.
Overclocking
Wie bereits angesprochen, integriert man im Skylake neue alte Features, welche zwischenzeitlich mit Ivy Bridge und Haswell „blockiert“ wurden. Um es mal kurz zu machen, allen Overclockern, egal ob semi- oder professionell, wird mit dieser Plattform wohl wieder mehr Freude geboten. Die Gründe sind relativ einfach aufzuzählen. Mit Skylake trennt Intel die CPU-, Cache- und Ring-Bus-Spannungen, so dass die Hoheitsgewallt wieder dem Mainboard zurückfällt. In der Theorie klingt das sehr vielversprechend, in der Praxis konnten wir die CPU aus dem Stand auf 5GHz übertakten. Die Umsetzung selbst, also der Bereich wofür das Mainboard zuständig ist, kann als sehr umfangreich deklariert werden. Absolute „Fein-Tuner“ kommen zu 100 Prozent auf ihre Kosten.
Kurzes Rechenspiel: mittels des BCLK kann manden Takt der CPU-Kerne, des Speichercontrollers und des Caches regulieren. Der zweite Bereich fällt auf die Schnittstellen zurück, zu denen unter anderem DMI- und PCI-Express-Takt gehören. In der Theorie wären so beispielsweise Bus-Taktraten (BCLK) von bis zu 400MHz+ möglich (400 x 12 Multi = 4800Mhz).
Leistungsaufnahme
Die ermittelten Werte beziehen sich auf das gesamte Testsystem. Wir haben dabei den Stock-Zustand, also so wie der Kunde die neuen Komponenten verbaut, getestet und die Verbrauchsdaten ermittelt. Die protokollierten Werte verstehen sich als Durchschnittswerte, die via 3DMark (2013) ermittelt wurden. Die Werte wurden mit einem Voltcraft Energy Checker 3000 Strommessgerät direkt an der Steckdose abgelesen. Je nach Mainboard können diese Ergebnisse stark variieren, da jeder Hersteller unterschiedliche Komponenten verbauen kann.
Fazit
Das ASUS Maximus VIII Gene ist das Ergebnis von sieben Generationen zuvor. Die aktuelle Revision wurde nochmals um sinnvolle Features erweitert, so dass nun auch das letzte Quäntchen Platz auf dem PCB ausgeschöpft ist. Eine Reihe von hochwertigen Soundchips stellt an dieser Stelle die größte Neuerung dar. So war eine hochwertige Audio-Ausgabe sonst immer nur bei den größeren ATX-Modellen der ROG-Serie vorbehalten. Im weiteren Blick stellt sich heraus, dass die Neuerungen fernab von der neuen Intel-Plattform (Skylake), also DDR4-Anbindung, gar nicht so groß ausfallen.
In der Summe ist das aber gar nicht so schlimm, denn das Gesamtkonzept ist so stimmig und mit guten Features gespickt, dass sich das Mainboard als absolute Empfehlung herauskristallisiert hat. Der M.2-Port kann seine volle Performance entfalten, der 4-PIN-Anschlüss für die Pumpe einer Wasserkühlung bringt noch mehr Handlungsspielraum ins System und die mitgelieferte Software rundet das Paket bestens ab. Erwähnenswert nochmal an dieser Stelle: allen ROG-Käufern wird eine Jahreslizenz von Kaspersky Internet Security mitgeliefert. In diesem Falle die Version 2016.
Hinsichtlich der Overclocking-Möglichkeiten bzw. des BIOS-Umfangs ist die Platine über jeden Zweifel erhaben. Stellregler für alle erdenklichen Bauteile bilden wie in den Jahren zuvor, die Speerspitze in ASUS` Produkt-Lineup. Wer sich von dem Produkt angesprochen fühlt kann eigentlich bedenkenlos zugreifen, sofern einem die rund 200 EUR Straßenpreis nicht abschrecken. Im Vergleich erscheint dieser doch recht hoch, da es für das bzw. weniger Geld ähnlich gut ausgestattete Mainboards gibt (MSI Z170A Gaming M5 oder ASUS Z170-A). Das ASUS Maximus VIII Gene ist unter anderem auch bei Amazon erhältlich.
ASUS Maximus VIII Gene | ||
Mainboard Testberichte | Hersteller-Homepage | Bei Amazon kaufen |
Pro | Contra | |
+ sehr umfangreiches UEFI-Bios (Overclocking) | - im Vergleich (ATX) relativ hoher Preis |
Bei High-End-Produkten stand noch nie ein Preis-Leistungsverhältnis im Vordergrund. So verwundert es auch nicht, dass das ASUS Maximus VIII Gene recht teuer in der Anschaffung ist, in der Praxis aber mit einem sehr guten Funktions- und Software-Umfang daher kommt. Aus technischer Sicht gibt es keine Beanstandungen, so dass sich die Platine unseren Gold-Award verdient hat.
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