Detailansicht
Um es noch einmal anzusprechen, die folgenden Bilder wurden direkt nach Erhalt des Stuhls aufgenommen. Daher sieht man auch auf dem Ersten der folgenden Bilder zwei deutliche Abdrücke in der rechten Rückenflanke. Wir können aber nur noch einmal betonen, dass man sich keine Sorgen machen braucht, sollte der T2 Road Warrior in diesem Zustand bei einem ankommen. Die straffe Polsterung hat bei unserem Sample dafür gesorgt, dass die Dellen mit der Zeit komplett verschwunden sind. Auch die Falten sind im Kunstleder nicht mehr ersichtlich. Aber kommen wir nun zur Vorstellung des T2 selber. Dieser soll insgesamt etwas weniger an die Rennstrecke erinnern, wie es noch beim Vorgänger der Fall war, obwohl das Modell dennoch sehr starke Anleihen eines Sportwagensitzes aufweist. Die Ausrichtung des T2 ist aber, so der Hersteller, einen guten Komfort für lange Gaming-Sessions zu gewährleisten. Daher fällt er insgesamt breiter als der T1 Race aus. Die Schulterbreite wurde z. B. auf 50cm erhöht und auch die Sitzfläche ist am schmalsten Punkt ganz hinten nun 30cm breit.
Wir finden, dass Corsair den Stuhl für dieses Anliegen sehr stilsicher designed hat. Er wirkt nicht ganz so verspielt wie der T1 Race, man könnte fast schon sagen etwas erwachsener. Die Farbelemente, insofern vorhanden, wurden nun auch etwas weniger dominant eingesetzt. So sind beim T2 lediglich die Nähte, sowie eine Bahn durch die Flächen und die Seiten im jeweiligen Farbton gehalten. Beim T1 sind hingegen die Flanken farbig gestaltet, was insgesamt mehr bzw. aggressiver aufträgt. Beim Bezug setzt man komplett auf sogenanntes PU-Leder, was an und für sich als Kunstleder bezeichnet werden kann. Die recht hohe Dicke des Materials lässt das Kunstleder aber hochwertig und robust wirken. Auf der Rückseite, sowie den Mittelbahnen hat man das Material mit einer 3D Optik versehen, welche an ein Carbon-Geflecht erinnert. Sieht eigentlich ganz gut aus, könnte für die schlichtere Optik aber auch gerne weggelassen werden.
Die Verarbeitung des Materials ist als sehr gut einzustufen. Die Nähte sind sauber gestochen und der Bezug sitzt schön eng an der Polsterung an. Lediglich an den beiden "Gurt-Öffnungen" rafft sich der Bezug leicht. Nach längerer Nutzung hat sich dies bei uns zwar etwas gelegt, jedoch sind die leichten Falten nicht komplett verschwunden. Das Niveau würden wir dennoch insgesamt als hoch ansehen und eine hohe Produktgüte würden wir auch der Polsterung zusprechen. Diese ist von Beginn an schön straff, gibt mit der Zeit aber auch etwas nach, aber die grundsätzliche Form verliert der T2 Road Warrior auch nach fünf Monaten nicht. Ebenso wenig ist der Stuhl nach dieser Zeit durch gesessen. Aus persönlicher Erfahrung können wir dem Mobilar eines schwedischen Möbelhauses in diesem Punkt weniger Qualität aussprechen, zumindest was das Büro-Equipment angeht. Unsere Befürchtung, dass sich die weißen Mittelbahnen verfärben würden, hat sich ein klein wenig bewahrheitet. Nach ein paar Wochen Nutzung waren diese schon deutlich verschmutzt, konnten aber leicht mit einem nassen Lappen wieder gereinigt werden.
Der T2 Road Warrior hat die gleichen Armlehnen wie der T1 erhalten. Das bedauern wir ein wenig. Denn diese sind immer noch extrem wackelig, was sicherlich auch an den vielfältigen Verstellmöglichkeiten begründet ist. Wir sind uns nicht ganz einig darüber, ob eine Verstellung mit Arretierung durch Schrauben eine bessere Lösung wäre. Zwar wäre man nicht so flexibel in den Einstellungen, allerdings könnten wir uns einen festeren Halt vorstellen. Der Noblechairs Icon hingegen überzeugt mit einer flexiblen Verstellung und trotzdem stabilen Konstruktion, was zeigt das es nicht unmöglich wäre. Bei unserem Sample hat sich nach etwa drei Monaten die Befestigung der rechten Stütze unter der Montagestrebe gelöst, wodurch sie noch instabiler wurde. Nachziehen konnte das Problem aber auch wieder schnell lösen. Welche Einstellungen getroffen werden können, zeigen die folgenden GIFs.
Die Einstellung der Höhe und Neigung erfolgt über kleine "Paddel" auf beiden Seiten. Für unseren Geschmack sind sie etwas ungünstig positioniert, da man sich für eine Änderung der Einstellung stark zum jeweiligen Hebel herunterbeugen muss. Die perfekte Justierung ist somit nur mit etwas Probieren zu finden. Die Verstellung an sich ist aber leicht umzusetzen. In der Höhe kann man den T2 um 8,5cm zwischen 51,5 und 60cm anpassen, die maximale Neigung der Rückenlehne wurde im Vergleich zum T1 von 180° auf 170° verringert, was aber verschmerzbar ist. Wir haben den T2 zumindest zu keinem Zeitpunkt zum Liegen benutzt, für eine LAN.Party aber evtl. eine witzige und nützliche Funktion. Die Neigung der Sitzfläche kann zudem von 0 bis 17° eingestellt werden, diese Funktion bot der T1 gar nicht.
Persönliche Eindrücke und Erfahrungen - Henrik Potzler
Mit knapp unter 1,80m, bin ich der kleinste im Redaktions-Team. Was Marcel beim Corsair T1 Race angemerkt hat, kann ich beim T2 Road Warrior somit zum Teil bestätigen. Für Personen meiner Größe ist der T2 schon als passend zu beurteilen. Aber auch wenn der Stuhl in der Breite etwas gewachsen ist, sitzt man immer noch etwas beengt, auch bei kleinerer Statur. Das kommt natürlich dem Halt entgegen, allerdings muss nicht jeder dieses Gefühl auf Dauer für gut bewerten. Man muss aber dennoch sagen, dass die Oberschenkel seitlich selbst mit angebrachtem Lendenwirbelkissen immer noch in Tuchfühlung mit den Flanken geraten. Gleiches gilt für das Kreuz. Wer etwas breiter gebaut ist, der spürt die Seitenwangen sobald er sich entspannt zurücklehnt. Das mag jetzt vielleicht insgesamt wieder etwas negativ rüberkommen, die Intension soll aber sein, dass man unbedingt Probesitzen sollte. Das gilt natürlich ebenso für alle anderen Stühle. Durch die weiteren Einstellmöglichkeit, hat sich Corsair mit dem T2 insgesamt aber ein gutes Stück an noblechairs angenähert, zumindest was die Justierung angeht. Der Icon bietet dennoch das etwas freiere Sitzverhalten, da die Flanken flacher ausfallen. Was mir persönlich nicht so gut gefällt, ist die Position der beiden unteren Hebel. Sie sitzen fast direkt unter der Aufnahme der Armlehnen und entweder greift man durch die Lehnen oder eben von Außen, beides ist eher suboptimal. Etwas längere Hebel hätten dem T2 besser gestanden und die Ergonomie aufgewertet.
Ansonsten kann der T2 Road Warrior mit vielen Stärken glänzen. Die Verarbeitung ist wieder auf einem hohen Niveau. Die Nähte sehen wirklich gut aus, das Kunstleder wirkt dick, ist zugleich weich und die Polsterung schafft einen guten Spagat zwischen Festigkeit und Komfort. Auch nach der längeren Nutzungszeit sind diese Aspekte nicht ins Negative umgeschwappt. Eine Alterung in irgendeiner Hinsicht ist nach fünf Monaten nicht zu erkennen. Es mussten zwar ein, zwei Schrauben noch einmal nachgezogen werden, aber auch dies ist nicht kritikwürdig. Die Rollen haben mir auch sehr gut gefallen. Zwar ist das leicht ruckhafte Losrollen geblieben, aber auf festen Untergründen sind sie, was die Laufruhe angeht, eine wahre Wohltat.
Persönlich finde ich die Optik des T2 insgesamt erwachsener als die des T1, was mir sehr gut gefällt. Das schwarz-weiße Design fügt sich zudem auch dann dezent ein, wenn man seinen Arbeitsbereich im Wohnraum hat. Ganz so "klassisch", wie der Icon wirkt er zwar dadurch nicht, aber der verzichtet auf den aggressiven Gaming-Flair steht dem T2 ausgesprochen gut.
Zitat vom Redakteur
Hat man, wie ich, seinen Hintern bislang nur in günstige Stühle eines schwedischen Möbelhauses gesetzt, wird man mit dem Corsair T2 Road Warrior in eine andere Welt überführt. Denn auch wenn der Stuhl trotz gewachsener Breite, noch immer ein leichtes Enge-Gefühl vermittelt, ist der Komfort für mich auch bei langer sitzender Tätigkeit ausgezeichnet. Die schlichtere Racing-Optik sagt mir persönlich ebenfalls sehr zu und ich könnte mir vorstellen, dass dies nicht nur mir so geht.