Temperaturen
Da das Thema Kühlung von vielen verschiedenen Faktoren (Gehäuse, AirFlow, Kühler, Lüfter, Hardware usw.) abhängig ist, haben wir diesen Aspekt diesmal etwas kürzer gefasst. Zum Tragen kommt hierbei auch der Punkt, dass wir den Boxed-Kühler im Falle der Raven Ridge APUs diesmal keine Empfehlung aussprechen können. Konnte die Ryzen 3 und 5 der ersten Generation noch sehr gut in Schach gehalten werden, ist dies bei den beiden Raven Ridge Nachfolgern nicht unbedingt der Fall. Der Grund liegt im verwendeten Kontaktmittel. Denn statt den IHS zu verlöten, kommt hier nur Wärmeleitpaste zum Einsatz. AMD begründete dies, dass das Lötverfahren mit den beiden unterschiedlichen Modulen (CCX und Vega) nicht so einfach wäre und daher gezwungen war auf Paste zu wechseln.
Um es zu verdeutlichen. Während der Ryzen 5 1400 mit dem Wraith Stealth bei 1.600U/min lediglich ~56°C warm wurde, sind es beim Ryzen 5 2400G hingegen ~85°C unter Volllast, allerdings bei deutlich höherer Drehzahl. Spielraum ist hier für OC dann nicht mehr gegeben und wir finden es schade, dass AMD nicht zumindest den Wraith Spire für die beiden APUs spendiert hat. Dieser könnte der Abwärme etwas kräftiger entgegentreten. Mit der eingesetzten All in One Wakü konnten wir die Temperatur allerdings auf ein gutes Maß drücken, hiermit wurde der 2400G "nur noch" ~70°C warm.
Leistungsaufnahme
Was auf das Temperaturverhalten zutrifft, gilt auch hier. Die Energieaufnahme hängt deutlich von den verwendeten Komponenten ab. Das verwendete MSI B350I PRO AC ist eher als sparsam einzuschätzen, da weniger Komponenten verbaut sind. Zudem dürfte unser be quiet! Dark Power Pro 11 550W in den wenigsten Budget-Systemen anzutreffen zu sein.
Der 2200G hat sich ohne Anpassungen etwa 96W in den Spielen gegönnt, natürlich als Gesamtsystem. Der 2400G legt mit 109W noch einmal ein kleine Stück drauf. Der 2400G braucht mit CPU OC nicht deutlich mehr, zumindest wenn man humane Taktraten wählt. In unserem Fall stieg die Leistungsaufnahme in Spielen lediglich um etwa 10W auf 119W an. GPU OC hingegen steigert die Leistungsaufnahme deutlich. Hier ist je nach Takt und Spannung mit ca. 40W zusätzlich zu rechnen. Unser 2400G erzielte in Spielen in etwa 160W Leistungsaufnahme. Hier sollte man somit auch vorher überlegen, ob das Board diese Leistung stemmen kann.