Zuhause unzufrieden mit der WLAN Abdekung und du suchst nach Abhilfe? Eine Lösung könnte ein sogenanntes Mesh-Netzwerk darstellen. Da der Markt relativ unübersichtlich ist und Begrifflichkeiten leichtfertig eingesetzt werden, soll mit Hilfe dieses Artikels für Aufklärung gesorgt werden. Drei Systeme verschiedener Preislagen und Funktionen mussten sich im Praxiseinsatz beweisen um den Werbeversprechen auf den Zahn zu fühlen. Welche WLAN-Mesh-Leistung bekomme ich für mein Geld (...)?
Ist man Eigentümer oder auch Mieter eines großflächigen Wohnraums, könnte man vor allem bei älteren Immobilien vor einem Problem stehen. Wie vernetze ich die Geräte im Haus miteinander? Der Einsatz eines einzigen Routers ist hier oft nicht die Lösung. Auch Powerline Adapter können an ihre Grenzen stoßen, da ältere Stromnetze nicht den gewünschten Datendurchsatz ermöglichen. Der Vormarsch von Smart Home Geräten und die hohe Verbreitung von Streaming-Diensten, sei es egal ob Musik oder Videos, sorgen dafür, dass nicht nur jeder Winkel des Hauses bzw. der Wohnung mit einem Netzwerksignal versorgt werden muss, sondern auch, dass eine hohe Bandbreite zur Verfügung gestellt werden muss und das für mehrere Geräte.
Grundsätzlich ist auch immer der Einsatz von Repeatern denkbar, jedoch würde sich die Geschwindigkeit von Punkt zu Punkt verringern. Es soll aber eine Lösung für dieses Problem geben, welche auf ähnliche Weise arbeitet. Hier kommt also das sogenannte Mesh-Netzwerk ins Spiel. Dabei wird das WLAN auch über mehrere Knoten vergrößert, jedoch soll es dabei keine Einschnitte bezüglich der Geschwindigkeit geben und die Abdeckung deutlich größer ausfallen. Weiterer Vorteil eines Mesh ist es, dass man es nur mit einer SSID zu tun hat, sich die WLAN Geräte also nicht mit verschiedenen Netzten herumschlagen müssen. Für den Moment klingt dies nach dem Allheilmittel, oder? Genau dies galt es zu überprüfen. Denn so einfach ist die Situation nicht. Nicht jedes Mesh-Netzwerk ist identisch aufgebaut. Unterschiede sind nicht nur zwischen den Herstellern zu finden, sondern teilweise auch selbst in deren eigenen Lineups. Natürlich spielt auch immer der Einsatzzweck sowie der Preis eine entscheidende Rolle.
Den Überblick zu bewahren und das passende System zu finden ist also nicht für jedermann ein Kinderspiel. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, wurden aus diesem Grund drei Netzwerke für den Test herangezogen, welche nicht nur bezüglich der Leistung und Funktionsweise unterscheidbar sind, sondern vor allem auch beim Preis nicht auf einer Wellenlänge liegen. Die Wahl fiel auf das günstige Tenda Nova MW6, sowie zwei Systeme von NETGEAR. Konkret wurden mit dem NETGEAR Orbi RBK23 sowie RBK50 das Einsteiger- sowie Top-System des Herstellers herangezogen. Bevor es an den Vergleich der ausgewählten Systeme geht, soll jedoch zunächst ein Überblick geschaffen werden und wichtige Begriffe erläutert werden. Damit geht es auf der nächsten Seite weiter.
Was ist ein Mesh-Netzwerk?
Der Begriff Mesh (= Maschen) macht eigentlich schon deutlich, dass es dafür mehr als nur ein Gerät braucht. Ein Mesh-Netzwerk besteht also immer aus mindestens zwei Geräten, welche der Analogie eines Netzes auch als Knoten bezeichnet werden. Auch wenn es bei einem Netz keinen Anfang gibt, so ist dieser bei einem Mesh-Netzwerk immer vorhanden. Denn irgendwie muss das Internet-Signal ins Netzwerk eingebracht werden. Diese Schnittstelle wird folglich als Router bezeichnet. In manchen Fällen bzw. bei manchen Systemen ist der Router dediziert vorhanden und übernimmt auch klassische Funktionen eines herkömmlichen Routers. Das muss aber nicht immer so sein. Die weiteren Knoten des Netzwerkes werden als Satelliten bezeichnet.
In der Funktionsweise ist es nun so, dass der bzw. die Satelliten das Signal des Routers empfangen und weiterleiten und andersherum. Der große Unterschied zu einem Router mit nachgeschaltetem Repeater liegt darin, dass das Netzwerk weiterhin als eines verstanden wird, wohingegen beim Repeater ein weiteres Netzwerk aufgespannt wird, welches auch eine weitere SSID (="Netzwerknamen") verwendet. Würde man sich hier zwsichen den Empfangsbereichen von Router und Repeater bewegen, würde das WLAN Gerät auch zwischen diesen beiden wechseln, was unerwünschte Effekte nach sich ziehen kann.
Wirklich interessant wird ein Mesh aber erst dann, wenn man mindestens einen zweiten Satelliten ins Spiel bringt. Die meisten Systeme unterstützen die Integration weiterer Knoten ohne weiteres und auch ohne großen Aufwand. Dies ist bereits ein weiterer Vorteil eines Mesh-Netzwerkes, weil es simpel erweitert/vergrößert werden kann. Doch nicht nur die Flächenabdeckung profitiert von einer Nutzung mehrerer Knoten. Auch was die Bandbreite des Netzwerkes betrifft, ist theoretisch mit einer höheren Leistung zu rechnen. Zumindest dann, wenn sich die Knoten nicht in einer Reihe befinden. Dazu aber gleich mehr. Werden die Knoten so angeordnet, dass sich die Empfangsbereiche überlappen, kann ein Datensignal nämlich verschiedene Wege nutzen, um von A nach B zu gelangen. Im angeführten Beispiel wäre ein Weg vom roten Router zum Endgerät im Empfansbereich des blauen Satelliten direkt denkbar, aber auch über den vermeintlichen Umweg über den grünen Satelliten. Gerade dann, wenn das Netzwerk stärker belastet wird, kann dieser Umweg durchaus schneller sein. Die Regulierung der Ströme wird vom System selbst durchgeführt. Vorteil der Überlappung durch mehrere Knoten ist auch, dass in diesen Empfangsstärkeren Bereichen auch die Bandbreite ansteigt.
Ein Mesh hat allerdings nicht nur Vorteile. Ist die Konfiguration der Knoten in einer Reihe gegeben, dann ist der dritte Knoten im Bunde immer vom Satelliten in der Mitte (blau) abhängig. Fällt dieser aus, ist auch im letzten WLAN-Bereich kein Netzwerk-Zugang mehr vorhanden. Ein Nachteil ist es auch, dass die einzelnen Knoten dauerhaft Energie benötigen, auch dann, wenn kaum oder sogar gar keine Datenströme über diese laufen. Nicht nur die Aufstellung ist also ein wichtiger Faktor für die Effizienz und Leistung, sondern gilt es auch zu bedenken, wie viele Knoten man wirklich benötigt.
Welche Funktionsweisen gibt es?
Bei der Wirkungsweise von Mesh-Netzwerken gibt es aber durchaus beachtliche Unterschiede. Denn die Verbindung der Knoten kann auf verschiedene Weise erfolgen. Sozusagen der einfachste Weg ist eine direkte Verbindung via WLAN, wobei dabei die gleichen Kanäle benutzt werden, welche auch für die Endgeräte zur Verfügung stehen. Die Ähnlichkeit zu einer Router-Repeater-Konfiguration ist also durchaus gegeben. Diese Funktion hat AVM per Software-Update mittlerweile auch in bestehende Produkte nachgeschoben bzw. bieten diese Funktion in neuen direkt an. Gerade Besitzer einer (kompatiblen) Fritz!Box können somit kostengünstig auf den Mesh-Zug aufspringen. Gleiches gilt für ASUS, die eine Mesh-Funktion in die neueren Router geupdatet haben.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass der Hersteller ein weiteres WLAN-Band nutzt, welches ausschließlich für den Datenverkehr unter den Knoten eingesetzt werden. Man nennt dies auch Backhaul. Dieses ist, wie angesprochen, sozusagen unsichtbar und es kann nicht drauf zugegriffen werden. Oft wird dieser Ansatz auch als echtes Mesh bezeichnet. Die Verbindung wird dabei von Herstellern zu Hersteller verschieden umgesetzt was die Antennenkonfiguration und die Geschwindigkeiten angeht. Meistens wird hier auf eine 2x2 Konfiguration mit 867 MBit/s gesetzt. Es gibt aber auch potentere Systeme mit 4x4 Antenen und 1733 MBit/s (z. B. NETGEAR Orbi RBK50). Auch hier gilt es wieder abzuwägen, was man als Nutzer wirklich braucht. Denn die höhere Übertragunsrate fordert auch stärkere Hardware, was unweigerlich in einen höheren Verbrauch mündet.
Tipp: Ist man sich unsicher, ob das vorliegende Mesh-System auf ein dediziertes Backhaul setzt, lässt sich dies meistens schnell identifizieren. Im Regelfall wird ein solches System als Tri-Band System beworben/gekennzeichnet, wohingegen Systeme ohne Backhaul als Dual-Band System vertrieben werden.
Eine weitere Lösung besteht darin, dass man die Knoten mittels Kabel oder Powerline verbindet. Erstere Idee ist natürlich obsolet, wenn man das Verlegen eines Kabels mit einem starken WLAN versucht zu umgehen. Powerline-Funktionen können bspw. bei der Lösung von AVM und dem TP-Link Deco P7 eingebunden werden. bzw. werden direkt unterstützt. Dabei wird auch über das Stromnetz des Hauses ein teil des Datenstroms geleitet. Wie in der Einleitung erwähnt, kann dieses Vorgehen bei älteren oder großen Gebäuden natürlich auf Probleme stoßen bzw. könnte evtl. den erwarteten Effekt nicht unbedingt nach sich ziehen. Denn korrekt funktioniert das System nur dann, wenn eine gewissen Kabellänge zwischen den Adaptern (<300m) nicht überschirtten wird und es sich um einen geschlossenen Stromkreis handelt. Zudem könnten schlecht entstörte Geräte für Verbindungsproblemen sorgen.
Begriffschaos? Hier ein kurzer Überblick
Beschäftigt man sich mit Netzwerkkomponenten und Mesh-Systemen, trifft man unweigerlich auf mehrere Begriffe und Abkürzungen. Folgend soll ein kurze Erläuterung der Unbekannten aufgeführt werden, damit man dem weiteren Artikel besser folgen kann.
MB/s vs MBps vs Mbit/s vs Mbps
Weniger ein Begriff, mehr eine Abkürzung der Übertragungsrate. Dennoch sollte man verstehen was mit den Abkürzungen gemeint ist. Mbit/s und Mbps meint das gleiche. Das Bit ist die kleinste Größe von Dateneinheiten, weshalb man die Übertragungsrate auch Bitrate nennt mit der Einheit Bit pro Sekunde. Mbit/s bedeutet also Megabit (=1.000.000 Bit) pro Sekunde bzw. auf englisch megabit per second (= Mbps).
Schreibt man das "B" in MBps (= megbyte per second) groß, dann ist statt Bit das Byte gemeint. Dieses steckt auch in MB/s, also Megabyte (1.000.000 Byte) pro Sekunde. Bytes sind vielfache von 8 Bit, weshalb die "8" auch die Zahl zum Umrechnen ist. Folgend ein Beispiel:
Ein WLAN Adapter mit 867 Mbps kann pro Sekunde 867 Megabit übertragen. Das entspricht 867 : 8 = 108,375 Megabyte pro Sekunde oder MB/s.
Band Steering
Beim Band Steering handelt es sich um ein Feature, welches nur Dual-Band WLAN-Geräten funktioniert, was auf alle aktuellen Mesh-Systeme zutrifft. Durch die unterschiedliche Funktion von 2,4GHz und 5GHz Band sind die Empfangsstärke und der Durchsatz oft auch von der Umgebunbg abhänbgig. Beim Band Steering wird automatisch das Band genutzt, welches die bessere Verbindung erlaubt. Die Entscheidung wird dabei vom Router automatisch getroffen, insofern dieser das Feature unterstützt.
Beamforming
Bei Beamforming handelt es sich um eine Funktion, welche schon beim WLAN-N definiert wurde, aber nicht Standardisiert wurde. Bei WLAN-AC ist dies anders. Hier gehört das Strahlenformen zum Standard, wurde also vereinheitlicht. Auch hierbei handelt es sich um eine Empfangsverbesserung. Der Router ermittelt dabei den Standort des Clients, indem zeitversetzt Signale gesendet werden, und passt von dieser Information ausgehend die Übertragung optimal an. Störungen sollen dadruch verringert und Reichweiten vergrößert werden. Hier gilt, dass nicht nur der Router, sondern auch Client das Feature unterstützen muss.
Smart Home Unterstützung
Die Smart Home Unterstützung wird von vielen Herstellern gerne als Werbemittel benutzt. Dabei gibt es aber deutliche Unterschiede. So verwendet Tenda diesen Slogan auch, meint aber damit lediglich, dass man Smart Home Geräte in das Netzwerk regulär über WLAN einbinden kann. Anders sieht es hier zum Beispiel bei NETGEAR aus. Hier wird tatsächlich eine Unterstützung von Amazon Alexa oder dem Google Assist geliefert. Erstere darf sogar in einem speziellem Satelliten arbeiten, welcher in Kooperation mit Harman/Kardon (NETGEAR Orbi Voice) entstanden ist. Hier kann man sich per Sprachbefehl zum Beispiel das WLAN Paswort vorsagen lassen oder das Gastnetzwerk aktivieren. Noch etwas weiter geht TP-Link beim Deco M9 Plus. Hier wurde ein Smart-Hub integriert, welches auch mit Zigbee und IFTTT aufwartet bzw. kompatibel ist.
Sollte man Wert auf ein intelligentes Zuhause legen, sollte man genau schauen, was der Hersteller hinter dem Slogan verbirgt.
Welche Systeme gibt es?
In den vorangegangenen Ausführungen sind bereits verschiedene Systeme erwähnt worden. Folgend soll noch einmal eine Übersicht aktueller Mesh-Netzwerke bemüht werden (kein Anspruch auf Vollständigkeit). Die Reihenfolge ist kein Indiz der Leistungsfähigkeit, sondern folgt dem Alphabet. Der Übersichtshalber wurden die Systeme danach aufgeteilt, ob sie ein Backhaul benutzen oder nicht. Des Weiteren wurden nur Kits aufgenommen, also keine einzelnen Erweiterungen. Wird ein Satellit gezählt, enthält das Set also zwei Geräte, bei zwei Satelliten folglich drei.
Mesh-Systeme ohne Backhaul | |||||||||
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Hersteller | ASUS | D-Link | EnGenius | Tenda | TP-Link | ||||
Modell | Lyra Mini | Lyra Trio | Covr 120X | EnMesh EMR3000-Kit | Wifi | Nova MW3 | Nova MW6 | Deco M5 | Deco P7 |
Satelliten | 1 / 2 | 1 / 2 | 1 / 2 | 2 | 1 / 2 | 1 / 2 | 2 | 2 | 1 / 2 |
Preis | ~105€ / 190€ | ~209€ / 290€ | ~130€ / 174€ | ~ 205€ | ~174€ / 341€ | 78€ / 119€ | ~154€ | ~231€ | ~230€ / 293€ |
WLAN Eigenschaften | |||||||||
Standards | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac/h | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac |
2.4GHz | 400Mbps | 450Mbps | 300Mbps | 300Mbps | 300Mbps | 300Mbps | 300Mbps | 400Mbps | 400Mbps |
5GHz | 867Mbps | 1300Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps |
Sicherheit | 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS | 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS | 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS | WPA, WPA2 | WPA2 | WPA2 | WPA2 | ? | ? |
Sonstiges | |||||||||
Abmessungen (mm) | 132x132x33 | 135x123x78 | 117x109x51 | 127x127x47 | 106x106x69 | 90x90x90 | 100x100x100 | 120x120x38 | 120x120x38 |
Verbrauch | 5,5 W | 7,2 W | 3,5 W | ? | 9 W | 18 W | 18 W | ? | ? |
Ethernet-Anschlüsse | 1x WAN / 1x LAN (1000Base-T) | 1x WAN / 1x LAN (1000Base-T) | 1x WAN, 1x LAN (1000Base-T) | 1x WAN, 1x LAN (1000Base-T) | 1x WAN, 1x LAN (1000Base-T) | 2x 100Base-TX | 2x 1000Base-T | 2x 1000Base-T | 2x 1000Base-T |
MU-MIMO | ja | ja | ja | ja | nein | ja | ja | ja | ja |
Bei den Mesh-Systemen ohne Backhaul herrscht eigentlich fast immer die gleiche Auslegung bzgl. der Geschwindigkeiten vor. Lediglich ASUS Lyra Trio tanzt etwas aus der Reihe. Sagen kann man das auch von den Tenda Nova MW3 und MW6 Systemen, achtet man auf den Energieverbrauch. Die angegebenen Werte entsprechen denen von Systemen mit Backhaul oder übertreffen diese sogar. Dafür sind die Sets von Tenda auch die günstigsten in der jeweiligen Kategorie. Bei der Größe nehmen sie sich alle nicht viel. Eine Aufstellung sollte eigentlich bei jedem System ohne Schwierigkeiten umgesetzt werden können, auch relativ versteckt.
Mesh-Systeme mit Backhaul | |||||||||
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Hersteller | ASUS | D-Link | Netgear | TP-Link | ZyXEL | ||||
Modell | Lyra | Covr 2202 | Orbi RBK20/23 | Orbi RBK30 | Orbi RBK40/43 | Orbi RBK50/53 | Deco M9 Plus | Multy X WSQ50 | Multy Plus |
Satelliten | 1 / 2 | 1 | 1 / 2 | 1 | 1 / 2 | 1 / 2 | 1 / 2 | 1 / 2 | 1 |
Backhaul | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 1733Mbps | 867Mbps | 1733Mbps | 1733Mbps |
Preis | ~164€ / 299€ | ~280€ | ~ 217€ / 279€ | ~200€ | ~300€ / 400€ | ~320€ / 539€ | ~279€ / 399€ | ~280€ / 444€ | ~431€ |
WLAN Eigenschaften | |||||||||
Standards | a/b/g/n/ac/h | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac | a/b/g/n/ac |
2.4GHz | 400Mbps | 300Mbps | 400Mbps | 400Mbps | 400Mbps | 400Mbps | 400Mbps | 400Mbps | 400Mbps |
5GHz | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps | 867Mbps |
Sicherheit | 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS | 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS | 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS | 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS | 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS | 64/128bit WEP, WPA, WPA2, WPS | WPA, WPA2 | WPA2 | WPA2 |
Sonstiges | |||||||||
Abmessungen (mm) | 140x140x40 | 200x100x90 | 168x142x61 | 203x163x79 | 203x163x79 | 226x170x79 | 144x144x64 | 236x178x52 | 236x178x52 |
Verbrauch | 7,2 W | 20 W | ? | ? | ? | ? | ? | 25 W | 25 W |
Ethernet-Anschlüsse | 1x WAN / 1x LAN (1000Base-T) | 1x WAN, 1x LAN (1000Base-T) | 1x WAN, 1x LAN (1000Base-T) | 1x WAN, 3x LAN (1000Base-T) | 1x WAN, 3x LAN (1000Base-T) | 1x WAN, 3x LAN (1000Base-T) | 2x 1000Base-T | 1x WAN, 3x LAN (1000Base-T) | 1x WAN, 3x LAN (1000Base-T) |
MU-MIMO | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
Die Mesh-Kits mit Backhaul knüpfen preislich sozusagen an die ohne Backhaul an. Will man also in den Genuss der vermeintlichen Zusatzleistung kommen, muss man deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen. Den Anfang mit zwei Satelliten macht das Netgear Orbi RBK23 mit 279€, was nicht weit vom teuersten ohne dedizierte WLAN-Verbindung entfernt liegt. Was einem sofort ins Auge springt, dass die Geräte alle etwas größer dimensioniert sind. Die Leistung will also auch ordentlich verpackt werden. Da der Datendurchsatz größer sein sollte, gibt es bei den Backhaul-Systemen aber auch in der Regel mehr Ethernet Anschlüsse. Was die Leistung betrifft stechen hier eigentlich nur das Netgear Orbi RBK50/53 und die beiden ZyXEL Systeme heraus, welche allesamt auf ein 1733Mbps schnelles Backhaul setzen. Preislich ist das Netgear Orbi RBK50 in der Aufstellung an der Spitze zu finden, zumindest bei den Meshs mit zwei Geräten.
Die Auswahl der Systeme ist schnell erklärt. Das Tenda Nova MW6 ist das günstigste Mesh-Netzwerk mit 1000Mbps Anschlüssen überhaupt am Markt, wohingegen das Netgear Orbi RBK23 das günstigeste Mesh-System mit dediziertem Backhaul ist, zieht man nur die Sets mit drei Knoten heran. Das Netgear Orbi RBK50 soll hingegen zeigen, was man in der gehobenen Preis- und auch Leistungsklasse zu erwarten hat bzw. was man für Möglichkeiten erhält, wobei die Abdeckung höher als beim RBK23 ausfallen soll. Da die Auflistung etwas grob erfolgte, werden auf der folgenden Seite die Systeme noch einmal etwas genauer vorgestellt.
Die Kontrahenten im Detail
Der Artikel soll zwar der exemplarischen den Einsatz eines Mesh-Netzwerkes beleuchten, um spätere Probleme oder Möglichkeiten mit den verschiedenen Systemen verstehen zu können, darf eine Momentaufnahme der einzelnen Geräte aber nicht fehlen.
Tenda Nova MW6 im Detail
Ein Nachteil eines Mesh-Netzwerkes ist, dass man in verschiedenen Räumen einen Satelliten oder Router aufstellen muss. Damit dies mit dem Tenda Nova MW6 so unauffällig wie möglich erfolgt, hat der Hersteller sich vom üblichen Design gelöst und stellt eine interessante Alternative an. Die drei Einheiten des Systems sind als Würfel gestaltet mit einer kantenlänge von 10cm. Auf den Flächen ist zudem eine Sicke eingefügt, sodass man denken könnte, es würde sich um einen 2x2 Rubik‘s Cube handeln.
Die drei Geräte des Sets sind dabei Eineiige Zwillinge. Die Rolle des Routers kann also sozusagen jeder drei Würfel einnehmen. Dazu sind auf der Unterseite zwei Ethernet-Ports vorhanden, von welchen der mittige als WAN Zugang fungiert. An den anderen Geräten kann dieser zusätzlich als kabelgebundener Gigabit Zugang zum Netzwerk eingesetzt werden. Neben den beiden RJ45 Buchsen ist noch der Stromanschluss vorhanden. Die Netzteile liefern eine Ausgangsspannung von 12v und maximal 1,5A, also eine Leistung von 18W. An einer der Ecken ist eine LED eingelassen, welche die Verbindungsgüte visualisieren soll. Der perfekte Aufstellungsort soll damit schnell gefunden werden. Dem Design geschuldet, sind die Antennen intern untergebracht. Wie viele man verbaut hat, bleibt Tendas Geheimnis. Fest steht, dass das aufgespannte Netzwerk WLAN nach b/g/n (2.4GHz) und n/a/ac (5GHz) funken soll. Bei der Geschwindigkeit gibt man für das 2.4GHz Netz maximal 300Mbit/s und für das 5GHz Netz maximal 867Mbit/s an.
Tenda bewirbt das Nova MW6 ähnlich wie Netgear das Orbi, unter anderem auch als "echtes Mesh". Ein Unterschied wird aber schnell offensichtlich. Der Hersteller setzt lediglich ein Dual-Band ein, also nur die beiden bereits aufgeführten. Untereinander kommunizieren die Geräte also über die gleiche Verbindung, die auch den Endgeräten zur Verfügung gestellt wird. Nichts desto trotz soll das System mit drei Würfeln 500 Quadratmeter abdecken können. Erweitert man das Set auf bis zu sieben Geräte, sollen sogar 1000 Quardratmeter mit WLAN versorgt werden können. Bildhaft stellt der Hersteller es so dar, als würde der gesamte Raum in eine große Blase mit WLAN eingehüllt werden, statt um jede Netzwerkerweiterung (z. B. Repeater) eine eigene Blase aufzubauen. Ist man ehrlich, betrifft dies allerdings eigentlich nur die SSID, also das Netzwerk an sich. Die Abdeckung ist weiterhin an die Reichweite der einzelnen Geräte gekoppelt, welche natürlich auch hier kugelförmig senden.
Auch bei der Usability zeigt man sich als Konkurrenz zu Netgear. Die App für Android (ab 4.0) und iOS (ab 8) ist hier allerdings eine Voraussetzung um das Netzwerk zu konfigurieren, kein zusätzliches Feature. Dennoch soll die App auch im Nachgang Infos und Einstellungen zulassen, auch von Unterwegs. Eine Kindersicherung gehört hier zu den genannten Features. Was man konkret vorfindet, wird im Verlauf dargestellt. Der letzte Punkt, welchen Tenda explizit bewirbt, ist die Smart Home Funktionalität. Konkret nennt man den Einsatz von Alexa, was erneut etwas von der Konkurrenz abgekupfert wirkt.
Netgear Orbi RBK23 im Detail
Beim Netgear Orbi RBK23 kommt das Hersteller-typische Vasen-Design zum Einsatz. Durch die Bauform sind sie insgesamt höher als die Tenda Geräte, dafür aber schlanker. Zudem spricht der Hersteller davon, dass man die Antennen im vertikalen Gehäuse besser ausrichten kann. Vier Antennen arbeiten pro Gerät im Inneren und Funken mit AC2200. Gemeint ist damit, dass das 2x2 Backhaul zwischen den Geräten mit 867 MBit/s funkt und für WLAN Endgeräte mit 867 MBit/s (5GHz) und 400 Mbit/s (2,4GHz) zur Verfügung steht. Überbrückt werden soll eine Fläche von 250m².
Das Set beinhaltet drei, zunächst gleich aussehende, Geräte. Im Gegensatz zum Tenda System gibt es hier allerdings wirklich einen Router. Dieser ist durch ein hellblaues Top gekennzeichnet, während die Satelliten auch oben Weiß sind. Unter der Abdeckung arbeitet eine Beleuchtung, welche die Signalstärke visualisieren soll.
Die Rückseite hält die Anschlüsse parat. Im Gegensatz zu den Tenda Geräten, kann man diese auch per Taster ausschalten und die Verbindungsuche starten. RJ45 Buchsen sind in der Anzahl identisch, jedoch ist beim Router nur eine für weitere Geräte nutzbar, da die andere benötigt wird um das WAN-Signal einzuspeisen. Das Netzteil ist ebenfalls mit 18W (12V, 1,5A) gekennzeichnet. Das Kabel ist dünner und leichter zu verlegen, wirkt aber auch weniger robust.
Netgear Orbi RBK50 im Detail
Zu sehen ist das RBK50 plus RBS50, was genau das gleiche wie das RBK53 ergeben würde. Die Vasen fallen deutlich größer aus, was vor allem an der gehobenen Bestückung liegt. Im Inneren arbeiten sechs Antennen. Das Triband wird hier auch mit AC3000 bezeichnet, da das 4x4 Backhaul mit 1733 MBit/s arbeitet. Die WLAN Geräte erhalten die gleiche Geschwindigkeit wie beim RBK23 und auch den anderen Mesh-Systemen der Orbi Serie.
Bei der Flächenabdeckung spricht man hier von 350m², liegt also auch noch unter den 500 versprochenen vom Nova MW6. Die Kennzeichnung des Routers wird ebenfalls durch ein blaues Top vorgenommen. Und auch die Beleuchtung ist identisch zum kleineren Set. Durch die gesteigerten Ausmaße ist es schon etwas schwieriger die Satteliten zu verstecken, ob man das unbedingt muss, liegt im Auge des betrachters.
Ein weiterer Unterschied zum RBK23 liegt beim Speicherausbau. Das RBK53 setzt 4GB Flash und 512MB RAM ein, das RBK23 nur 256 MB Flash und 512 MB RAM. Aufgestockt ist auch das Anschlussterminal. Als einziges System des Herstellers wird ein USB Anschluss geboten. Des Weiteren sind vier RJ45 Anschlüsse vorhanden, sodass man auch kabelgebunden viele Geräte vernetzen kann. Das Netzteil liefert 3,5A bei 12V, also 42W. Für ein 24/7 Gerät und das Mal zwei, wäre es schon nicht gerade wenig.
Die Testumgebung zeigt sich
Der Praxiseinsatz der Mesh-Systeme erfolgte in einem Einfamilienhaus mit etwas spezieller Struktur. Statt klassiche zwei Etagen, kommen sozusagen Halbetagen und Emporen zum Einsatz. Insgesamt kommt das Wonhaus somit auf über 250 Quadratmeter, also genau im Rahmen des Netgear Orbi RBK23. Die anderen Beiden Systeme versprechen sogar noch mehr Abdeckung, weshalb also mit guten Ergebnissen zu rechnen ist.
Im Haus sind mehrere WLAN-fähige Geräte platziert, welche für die Tests teilweise auch verkabelt benutzt werden. Denn auch wenn die Mesh-Geräte auch (fast) immer einen Kabelanschluss bieten, so kann nicht auch jedes Gerät im Haushalt in unmittelbarer Nähe zu einem Satelliten oder Router stehen. Konkret stehen vier TV-Geräte parat, von denen zwei eine 4K Auflösung unterstützen, "Smart" sind und Videodienste wie Amazon Prime Video oder Netflix in hoher Qualität wiedergeben können. Weiterhin steht Sky mit zwei Receivern zur Verfügung. Mehrere Notebooks sind für die einfachen Geschwindigkeitsmessungen im WLAN zuständig. Der Internetanschluss bietet mit 400 Mbit/s ausreichend viel Geschwindigkeit.
Aufstellung in der Praxis
Natürlich war es bei der Aufstellung das Ziel, möglichst viel Fläche bzw. den gesamten Wohnraum mit WLAN zu vesorgen. Dies war mit der AVM Fritz!Box 6430 (Standort: blauer Router) nicht möglich. Im Elternschlafzimmer und darunter brach der Empfang fast komplett ab. Daher sollte für die optimale Mesh-Ausrichtung der grüne Satellit auf beinahe der selben Etage zunächst das Signal in eine Richtung verlängern, um es dann mit dem roten Satelliten in die unteren Etagen zu verlagern.
Die angesprochene Aufstellung bewirkt zudem, dass auch der Grundriss gut abgedeckt werden sollte. Zumindest die wichtigsten Bereiche haben maximal eine Wand oder Decke zum Router oder Satellit. Beim Netgear Orbi RBK50 wurde der Satellit am roten Ort aufgestellt, somit der Grüne eingespart.
Welche Anforderungen werden gestellt?
Wie in der Einleitung erwähnt, werden immer mehr Herausforderungen an ein Heimnetz gestellt. Da der Breitbandausbau in Deutschland auch weiter vorangetrieben wird, können auch Inhalte mit höher Qualität gelifert bzw. bezogen werden. Zudem steigt die Anzahl der Geräte im Haushalt, welche mit WLAN oder allgemein mit Netzwerk-Konnektivität immer weiter an. IoT (Internet ofd Things) wird in Zukunft sicherlich eine immer größere Rolle spielen. Hier speilt zwar der Durchsatz nicht die entscheidende Rolle, aber die Abdeckung. Entscheidender ist der Datendurchsatz in Hinsicht Gaming und und noch mehr beim Streaming. Welche Herausforderungen einzelne Bereiche stellen, haben wir daher exemplarisch aufgelistet, damit man einen Überblick erlangt, was das Netzwerk, bzw. hier konkret das Mesh, bewältigen muss damit alles flüssig läuft.
DSL Speed für Video-Streaming | |||
Anbieter | Mindestvoraussetzung | HD-Qualität | 4K-Qualität |
Amazon | 0,9 MBit/s | 3,5 MBit/s | 15 MBit/s |
Dazn | 5 MBit/s | 9 MBit/s | - |
Google Play | ? | ? | 15 MBit/s |
iTunes | ? | ? | 25 MBit/s |
Maxdome | 2 MBit/s | 6 MBit/s | - |
Netflix | 0,5 MBit/s | 5 MBit/s | 25 MBit/s |
Zattoo | 4 MBit/s | 7 MBit/s | - |
Sky Go | 2 MBit/s | 8 MBit/s | - |
Musik-Streaming | |||
Anbieter | Empfohlen | ||
Amazon Music | 0,256 MBit/s | ||
Deezer HiFi | 1,411 MBit/s | ||
Google Play Music | 0,320 MBit/s | ||
Spotify Extreme | 0,320 MBit/s | ||
Tidal HiFi | 1,411 MBit/s | ||
Gaming | |||
Plattform | Download | Upload | |
XBox One | 1,5 MBit/s | 0,2 MBit/s |
Wie man sieht, nimmt Streaming den Löwenanteil ein. Dennoch sollte man die anderen Teilnehmer im Netzwerk nicht unterschätzen. So brauchen Gamer zum Zocken selbst zwar nicht viel Bandbreite, dies kann sich aber wiederrum schnell ändern, wenn mal wieder ein Update gezogen werden muss. Die Zocker-Zunft giert auch eher nach einem geringen Ping, da es aktuell kaum noch Internet-Verträge gibt, die nicht ausreichend wären. Beim Musik-Streaming ist es auch nicht die Bandbreite, die besonders wichtig ist, sondern viel mehr die stabile Verbindung. Nichts ist störender als eine abbrechende Verbindung, lauscht man seiner Lieblingsmusik.
Ein wichtiger Punkt ist in diesem Zusammenhang auch die zentrale Datenspeicherung im Haushalt. Eine NAS ist keine Seltenheit im Eigenheim mehr. Das Auslagern von Textdatein mag hier auch noch nicht besonders wichtig sein, sollte sich aber ein Netzwerkteilnehmer verstärkt mit Bild- oder gar Videobearbeitung beschäftigen und dies auf einer NAS speichern, dürften bereits einige, nicht kabelgbundene Netzwerke zum Flaschenhals werden. Auf der nächsten Seite geht es weiter mit der Einrichtung.
Einrichtung & Usability
Die Einrichtung der Systeme ist eigentlich recht ähnlich. Man verbindet den Router bzw. einen Satelliten mit dem Modem am WAN-Port, stellt die weiteren Satelliten auf und versorgt alles mit Energie. Danach kann man die Systeme bereits direkt per App am Smart-Device einrichten. Während die Einrichtung und auch die weitere Konfiguration beim Tenda Nova MW6 ausschließlich per Tenda App funktioniert, bietet Netgear bei allen Orbi Systemen auch einen Zugriff per Browser an. Insgesamt ist die Einrichtungs-App auch nicht so umfangreich gefüllt, da die "Experten-Einstellungen" eher über den Browser getroffen werden sollen, so unser Eindruck. Zusatzfunktionen bietet der Hersteller über weitere Apps an. So kann man mit NETGEAR Genie sein Netzwerk auf ähnliche Weise wie wir analysieren. Um die Kindersicherung nutzen zu können, braucht es auch wieder die Genie App und einen OpenDNS Account. Folgend soll exemplarisch kurz in die Apps geschaut werden, damit man einen Eindruck davon bekommt, wie unterschiedlcih oder aber gleich die verschiedenen Hersteller diesen Bereich angehen.
Tenda App
Die Startseite der App zeigt sozusagen der Verbund der Knoten und visualisert auch, ob bspw. einer die Verbdinung verloren hat. Zudem wird die gesamte Dowload- und Uploadrate des Netzwerks in Echtzeit angegeben. Auch die Clients werden in ihrer Zahl gelistet. Über das Dropdown Menu gelangt man zu den weiteren Einstellungen. Auf den ersten Blick zunächst sehr vielfältig, schrumpft die Vielfalft innerhalb der Kategorien dann aber meist.
So kann man Unter WLAN nur die gesamt SSID und das Passwort ändern, aber nicht jedes Band seperiert. Gleiches gilt für den Gastzugang, wobei man hier noch die Dauer des Netzwerks hinterlegen kann. Bei der Art der Verbindung zum Modem bzw. Internet hat Tenda auch nachgelegt und den Bridge-Mode eingeführt, was vor kurzer Zeit wohl noch nicht vorhanden war.
Besonders interessant ist aus unserer Sicht auch der Aspekt Sicherheit bzw. die Kindersicherung. Auch hieran wurde bei Tenda gedacht, aber man glaube es nicht, wieder sehr einfach. Man kann zwar einzelne Geräte mit einer Internetfreien-Zeit belegen und das auch recht gut, aber Inhalte die gefiltert werden stehen gar nicht zur Debatte. Hier bekommt man dann doch wieder eher den Eindruck, als würde das Nova MW6 eher die Rolle eines Repeater-Netzes einnehmen, als die eines Routers.
Orbi App
NETGEAR macht es Tenda bei der Orbi App etwas gleich und stattet diese wirklich nur mit den rudimentären Funktionen aus. Es lassen sich einfache Einstellungen bzgl. des WLANs treffen, die Geräteliste anzeigen und Statistiken einsehen.
Bei der Einstellung des WLAN ist man auch beinahe identisch zur Tenda App aufgestellt. Hier wird auch lediglich der Gesamt-Netzwerkname und dessen Passwort angepasst. Gleiches gilt für das Gäste-Netzwerk. Zumindest kann man in beiden Bereichen die SSID und das Passwort über verschiedene Kanäle, z. B. Whatsapp, Mail etc., teilen, sodass fast jedes Smartdevice schnell eingebunden werden kann. Auch ein QR-Code mit den Netzwerk-Infos lässt sich erstellen, sodass die Einrichtung insgesamt auf anderen Geräten beschleunigt wird.
Genie App
Etwas mehr Einsicht und Konfiguration des NETGEAR Netzwerks wird mittels der Genie App geliefert. So lässt sich bspw. ein umfangreicher Test der Netzwerkabdeckung und der Übertragunsrate mittels Handy realisieren, sodass man das Netzwerk optimieren kann.
Auch die Kindersicherung ist hier hinterlegt. Jedoch kommt es hier darauf an, welche Einstellung man im Router hinterlegt hat. Die wahl kann zwischen OpenDNS und Circle getroffen werden. Ersteres kann als Filter von Internet-Seiten betrachtet werden, wohingegen Circle einer richtigen Kontrolle des Inhalts und der Internetzeiten von einzelnen Clients angesehen werden kann. OpenDNS kann über den Browser auch genauer eingestellt werden, allerdings lassen sich keine Internetfreien Zeiten wie bei Tenda einstellen. Lediglich Dienste (Streaming, Social Media) können zeitlich pauschal gesperrt werden, was vermutlich eine ähnlich Wirkung hätte.
Die unzahligen Einstellungen, die man in der Experten-Ansicht im Router noch findet, sind schier erschlagend. Soi kann man dort auch die einzelnen Bänder mit unterschiedlichen SSIDs belegen, sodass nur ein Teil der WLAN Geräte in den Genuss der schnellen Verbindung zu kommen. Der Netzwerkexperte wird sich damit sicher gut zurechtfinden und diese EInstellungsvielfalt begrüßen, allerdings hätte Netgear die anderen Funktionen auch gerne etwas bündeln können.
Circle App
Einen Blick in die Circle App wollen wir nicht verwehren. Diese ist wirklich simpel strukturiert, sodass jeder Nutzer damit zurechtkommen sollte. Aber es handelt sich beim Orbi System damit bereits um die dritte App die es braucht, um das System womöglich seinen Bedürfnissen anzupassen. Hizu kommt, dass die App bzw. der Dienst kostenpflichtig ist und der Umfang in der kostenlosen Nutzung in etwa OpenDNS gleichkommt, nur dass man bei Circle gezielt einzelne Clients konfigurieren kann.
Wie man sieht, fällt ein Teil des Produktpreises auch auf die Software-Entwicklung zurück. Bei NETGEAR ist man stets bemüht alles auf dem aktuellsten Stand zu halten und setzt den Einstellungen kaum Grenzen. Dies ist zwar auf die Apps an sich noch nicht ganz zutreffend, blickt man jedoch in die verborgenen Einstellungen im Router, so würde "too much to list" eindeutig stimmig sein. Beim Tenda ist hingegen wirklich nicht mehr anzutreffen als in der App. Einen Zugriff auf die Knoten per Browser gibt es einfach nicht.
Netzwerkabdeckung
Die WLAN-Abdeckung stellt eine wichtige Rolle dar. Natürlich sollen alle Geräte im Netzwerk ausreichenden Empfang haben. Tenda wirbt beim Nova MW6 damit, dass 500m² abgerdeckt werden. Bei NETGEAR sollen es beim Orbi RBK23 250m² und beim Orbi RBK50 350m² sein. Also in allen drei Fällen eigentlich genau passend zur Testumgebung, wobei man beim Tenda die beste Abdeckung erwarten sollte.
Um die Abdeckung auszumessen, wurde der ekahau Heatmapper benutzt. Die Software macht es möglich, die WLAN Stärke auf einem eingefügten Grundriss abzubilden, indem man die Positionen im Original abläuft und den jeweiligen Ort auf dem Grundriss anklickt. Die gleichen Wege wurden für jedes System abgelaufen und für die drei Etagen festgehalten. Die Farbverläufe von Grün zu Rot symbolisieren dabei die Empfangsstärke bzw. Dämpfung. Angezeigt wird das aufgespannte WLAN mit einer SSD, wobei man auch das WLAN des jweiligen Geräts anzeigen lassen könnte.
Oberste Etage
In dieser Etage sollte das WLAN insgesamt am kräftigsten auftreten, da mindestens ein Router bzw. Satellit vorhanden ist. Das Tenda zeigt hier deutlich seine Stärken und deckt einen sehr großen Bereich ab, wobei sogar ein gleichmäßiger Bereich zwischen den beiden Geräten aufgespannt wurde. Bei NETGEARS`s Orbi RBK23 erscheint das WLAN schon etwas punktueller um die Satelliten herum. Der Bereich zur Hausfront hin ist auch schon etwas weniger ausgeleuchtet. Noch deutlicher wird dieses Verhalten beim RBK50, welches scheinbar nur um Arbeitszimmer einen Hotspot bildet. Nicht vergessen darf man bei den beiden kleineren Systemen, dass diese einen weiteren Satelliten im System nutzen, welcher hier auch schon mit hineinspielt.
von links: Tenda Nova MW6, Netgear Orbi RBK23 und Netgear Orbi RBK50
Mittlere Etage
Im Erdgeschoss steht kein Zugangspunkt, jedoch im Elternschlafzimmer. Gerade hier sollte das WLAN immer am stärksten sein, was man auch bei allen Systemen sehen kann. Theroretisch sollten aber auch die anderen Zugangspunkte hier noch einmal präsent sein, konkret in der Küche und im Wohnzimmer. Einen Gewinner gibt es in dieser Etage nicht. Alles Systeme zeigen wenig Schwachstellen, wobei das RBK50 wieder bemerkbar macht, dass ein Satellit weniger vorhanden ist.
von links: Tenda Nova MW6, Netgear Orbi RBK23 und Netgear Orbi RBK50
Unterste Etage
Auch in der untersten Etage zeigt sich das Tenda am Empfangstärksten. Beim Orbi RBK50 wird die Garage auch schon deutlich schwächer abgedeckt, was eigentlich merkwürdig ist. Denn eigentlich sollte bei allen drei Systemen der nächste Satellit in gleich Enfternung stehen, sodass ähnliche Ergebnisse erwartet wurden.
von links: Tenda Nova MW6, Netgear Orbi RBK23 und Netgear Orbi RBK50
Zwischenfazit
Was die Reichweite des WLANs betrifft, hat Tenda vielleicht sogar recht behalten, was die 500 Quadratmeter betrifft. Denn in allen Etagen zeigt das Nova MW6 die höchste Empfangsstärke. Interessanterweise konnten zwischen dem RBK23 und RBK50 leichte Unterschiede festgestellt werden, obwohl beide mindestens 250m² abdecken sollen. Dies war aber auch zu erwarten, denn auch wenn das RBK50 im Inneren aufgemöbelt ist, so sind dennoch nur zwei Geräte vorhanden. Ob mit oder ohne Beamfroming, aktuelle WLAN-Geräte sollten in jedem Fall gut angefunkt werden können. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass alle drei Systeme die Disziplin Abdeckung bestanden haben. Da aber nicht nur die Abdeckung entscheidend ist, kommen wir als nächstes zur Netzwerkgeschwindigkeit.
Netzwerkgeschwindigkeit
Die Leistungsfähigkeit des Netzwerks wurde mittels iPerf bestimmt. Dazu wurde ein Rechner an den Router bzw. Satelliten im Arbeitszimmer per Kabel angeschlossen. Als Empfänger haben wir ein Notebook mit WLAN-AC Adapter genutzt. Weiterhin wurden im Haus feste Punkte ausgewählt und markiert, an denen die Geschwidigkeit gemessen werden sollte. Während der Messungen wurde versucht darauf zu achten, dass alle Türen gleichbleibend geschlossen bzw. geöffenet blieben.
Um eine bessere Übersicht zu schaffen, sind die Ergebnisse wieder in die Teilebenen der Testumgebungen gegliedert.
Oberste Etage
Dadurch, dass der "Sende-Knoten" im Arbeitszimmer aufgestellt ist, sollte hier die höchste Bandbreite erwartet werden können. Die Systeme liefern sich hier auch noch einen engen Dreikampf, ohne Sieger.
Das danebenliegende Zimmer 1 wird lediglich durch eine Leichtbauwand realisiert, jedoch stehen davor Regal voller Bücher. Hier zeigt sich das Tenda System etwas durchsatzstärker und liegt ein Mü vor dem RBK50. Das RBK23 ist aber auch nicht weit abgeschlagen.
Die Galerie als Durchgang zum Zimmer 2 wird mit geschlossenen Türen erneut stärker vom Nova beliefert. Der Abstand zu den Netgear-Systemen ist mit ~50Mbit/s schon signifikant.
Interessanter wird es aber in Zimmer 2. Denn während Nova M6 und RBK23 hier einen Satelliten vorfinden, ist dies beim RBK50 nicht der Fall. Dennoch liegen das große Netgear und Tenda System beinahe gleich auf. Das RBK23 verliert am wenigsten an Durchsatz. Das schlechte Abschneiden des Tenda, trotz hoher Empfangsstärke (siehe Seite zuvor), könnte an der Reglung des Datenstroms liegen. Natürlich kann auch das Fehlen des Backhauls ein Grund sein, obwohl wir uns noch weit vom Netzwerklimit (867MBit/s) entfernt befinden.
Mittlere Etage
Im Schlafzimmer wurde in allen drei Fällen ein Satellit aufgsetellt. Der Durchsatz sollte hier also immer gut ausfallen. Wirklich performant bleibt allerdings nur das RBK50. Der unterschied zum RBK23 von 100Mbit/s ist schon beachtlich und wächst zum Nova MW6 sogar auf 150MBit/s, obwohl das Tenda auch hier wieder eine gute WLAN-Ausleuchtung zeigte. Vielleicht liegt die geringere Bandbreite am Umweg über den anderen Satelliten, was leider nicht überprüft werden kann.
Anders sieht es im Esszimmer aus. Dies befindet sich sozusagen unterhalb mittig des Arbeitszimmers und Zimmer 2. Somit sollten RBK23 und Nova MW6 hier profitieren, was man auch sehen kann. Der Unterschied ist aber weit fernab der Erwartung, sodass ein Messfehler nicht auszuschließen ist.
Die Küche liegt unterhalb des Zimmers 2, weshalb das Nova MW6 und RBK23 hier einen Satelliten direkt über de Decke vorweisen. Wirklich gut schneidet allerdings nur das RBK23 ab. Beim RBK50 ist es noch nachvollziehbar, da beide Einheiten recht weit entfernt sind, beim Tenda alelrdings nicht.
Die Position im Wohnzimmer wurde extra so gewählt, dass man nicht direkt unterhalb des Arbeitszimmers misst, sondern etwas weiter entfernt. Hier zeigen sich die beiden NETGEAR Systeme fast gleich auf. Das Tenda halbiert die Geschwindigkeit fast. Für Streaming und Co, reicht die Geschwindigkeit theoretisch in allen drei Fällen locker aus.
Unterste Etage
Auch im Waschraum zeigt sich, dass die Netgeart Mesh-Netzwerke die Decke besser bzw. fast gleich durchdringen. Denn genau über dem Waschraum liegt das Schlafzimmer, welches einen Satelliten beinhaltet. Allerdings ist die Geschwindigkeit insgesamt schon deutlich eingeschränkt. Noch einmal zur Erinnerung: ~80MBit/s entspricht ~10MB/s.
Während die danebenliegende Werkstatt bei den beiden Netgear Produkten nur marginal schwächer mit Bandbreite versorgt wird, sinkt diese beim Tenda Mesh noch einmal deutlich auf etwa ein Drittel der anderen Systeme.
In der Garage sacken auch die Orbis auf etwa 50MBit/s ab, das Nova sogar auf nur noch 19MBit/s, was den geringsten Wert der gesamten Messung entspricht. Schaut man sich die Abdeckung auf der Seite zuvor noch einmal an, ist dies wirklich erstaunlich. Denn das aufgespannte Netzwerk des Nova MW6 ist mit der geringsten Dämpfung vorzufinden.
Zwischenfazit
Schaut man noch einmal in die Tabelle der Anforderungen an die Bandbreite für Streaming und Co, dann sieht man, dass eigentlich in fast jedem Zimmer des Hauses mit jedem System eine adäquate Geschwindigkeit zur Verfügung stehen müsste. Beachtet werden muss dabei aber auch, dass hier nur mit einem Client gemessen wurde und das ohne eine Bewegung. Man konnte aber auch gut sehen, dass die reine Abdeckung nicht wirklich für die interene Übertragunsrate des Netzwerkes ausschlaggebend ist.
Denn die Heatmaps hätten insgesamt eigentlich eine völlig andere Messung vermuten lassen. Ein genauerer Blick auf die Heatmaps zeigte nämlich auch, dass das Tenda Nova MW6 nahezu die gleiche 5GHz Abdeckung wie das Netgear Orbi RBK23 aufwies, die schnelle Verbindung unter den einzelnen Geräten sollte also ebenfalls theoretisch mit 867 MBit/s erfolgen. Die Regelungstechnik, Stichwort Band Steering und Backhaul, der Orbi-Systeme scheint in Summe jedoch besser bzw. effektiver zu arbeiten. Das Backhaul dürfte hier auch einen entscheidenden Vorteil liefern. Wie die Systeme mit einer reellen Last zurecht kommen, wird folgend geklärt.
Reale Netzwerkauslastung
Was sagen einem die Messungen der Seite zuvor nun für den Praxiseinsatz? Zunächst lässt sich sagen, dass in allen erforderlichen bzw. sinnhaften Räumen ein WLAN Signal empfangen wird und die Bandbreite über dem Bundesdurchschnitt (15,3 MBit/s) liegt. Die Bandbreite ist auch so hoch, dass bis auf die Kellerräume überall, mit jedem System auch ein 4K Stream empfangen werden könnte.
Datenraten während des Streamens via NETFLIX
Genau hier sollte der Test angreifen. Statt noch weitere Messergebnisse ohne praktischen Bezug aufzuzeigen, wurden im Haus Abspielgeräte mit einem Netflix Account oder Sky Go Zugang bestückt und nacheinander hinzugeschaltet. Dies könnte gerade mit mehreren Familienmitgliedern eine realistische Situation abbilden. Die folgende Grafik zeigt, an welcher Stelle ein Laptop oder TV Gerät eingesetzt wurde. Die Kontrollinstanz war auf dem 4K TV die anzeigbare Bitrate. Wie erwähnt, braucht es für einen 2160p (4K) Stream theoretisch ~25 Mbit/s. In der Realität wird auch mit Kabelanschluss jedoch 15,56 MBit/s angezeigt.
Test 1
Hier wurde zunächst nur der 4K TV in Zimmer 2 auf den Stream ("Chefs Table") eingestellt. Beim Streaming mit nur einem Client kam es bei keinem der Mesh Systeme zu einem Einbruch der Bitrate. Obwohl vermutlich mindestens ein Satellit zwischengeschaltet war. blieb der Stream bei ~15 MBit/s.
Test 2
Nachdem nur ein Client für keines der Mesh-Systeme zum Problem wurde, sollte ein weiter Stream für etwas Auslastung sorgen. Im Wohnzimmer wurde in der Sitzecke ein Stream mit 1080p (theoretisch 5 MBit/s) auf einem Laptop gestartet, der 4K Stream auf dem TV blieb bestehen. Beide Empfangsgeräte attestierten volle Leistung ohne weitere Probleme.
Test 3
Diese sollten sich aber nun hier einstellen. Als dritter Stream wurde im Schlafzimmer ein Sky Go Stream über den Receiver gestartet. Der Receiver wurde dabei ebenfalls per WLAN verbunden, auch wenn eine Verbindung via Ethernet zum Satelliten möglich gewesen wäre. Zunächst zeigte sich bei allen Probanden am 4K TV noch das gewohnte Bild mit ~15 MBit/s. Als der Puffer "aufgebraucht" war, fiel die Bitrate beim Tenda System jedoch kontinuierlich ab, um bei ~5,5 MBit/s zu enden. Somit müsste sich bei diesem Szenario nur noch mit einem Full HD Stream zufrieden geben. Die NETGEAR Orbi Systeme hielten hier noch ihr Tempo aufrecht und lieferten an alle WLAN Geräte die erforderliche Datenmenge.
Test 4
Zuguterletzt wurde auch im Arbeitszimmer noch ein Netflix 1080p Stream gestartet, natürlich wieder über WLAN. Das Tenda Nova MW6 brach zwar nicht weiter ein, die anderen beiden Systeme allerdings auch nicht.
Test 5
Nachdem die Video-Streams verschiedene Ergebnisse zeigten, sollte auch ein Musik-Stream hinzugenommen werden. Über einen JBL Link 20 wurde Spotify gestaret. Der Lautsprecher befand sich dabei in der Werkstatt, in der, wie die Messungen zeigten, eigentlich ausreichend Bandbreite zur Verfügung stehen sollte. Die Musik spielte auch bei allen drei Netzwerken, allerdings war die Freude nur kurz. Beim Tenda Nova MW6 kam es zu Abbrüchen. Und das immer wieder. Nach kurzer Ursachenforschung stellte sich heraus, dass das Signal im Keller sozusagen pulsierte. Statt konstant eine Geschwindigkeit zu halten, und sei sie noch so niedrig, fiel diese ins Bodenlose, also auf Null, um dann wieder auf einen anderen Wert zu springen.
Zwischenfazit
Insgesamt gesehen zeigte das Tenda Nova MW6 recht schnell eine Schwäche und kurz darauf eine zweite. Die Bandbreite sackt bei mehreren Clients eventuell ab und kann in entlegereren Ecken sogar komplett ausfallen, wenn auch nur "stoßweise". Bei den beiden NETGEAR Orbi Geräten war dies nicht der Fall. Weder Abbrüche noch Einbrüche konnten festgestellt werden. Der Vorteil liegt hier wohl beim Backhaul, welches auch in der kleineren Ausbaustufe mit 867 MBit/s (RBK23) im gezeigten Szenario noch genügend Leistung bereitstellt. Sollte man deutlich mehr Clients ins Netzwerk einbinden wollen, was durch das einfache hinzufügen von Laptops, Rechnern und Konsolen geschehen kann, dürfte das dickere Backhaul des RBK50 (1733 MBit/s) noch einmal performanter sein, vor allem wenn man das System durch einen weiteren Satelliten ausbaut (RBS50).
Fazit
Die Wahl des richtigen Netzwerks für das Eigenheim lässt sich pauschal nicht beantworten. Scheut man sich davor, Kabel quer durch die Räumlichkeiten zu ziehen, ist ein Mesh-Netzwerk eine gute Lösung alle Bereiche mit WLAN abzudecken. Dies konnte der Test auf über 250m² auch deutlich zeigen. Alle drei Systeme drangen in jeden Winkel des Hauses vor, wobei das Tenda Nova MW6 augenscheinlich die geringste Dämpfung erfährt. Alles andere wäre auch merkwürdig, bewirbt der Hersteller das System auch mit 500m². Die beiden NETGEAR Orbi Systeme wurden zwar stärker gedämpft, aber zeigten sich beim dargsetellten Einsatz als sehr passend. Der Hersteller hat hier also mit den 250m² für RBK23 und 350m² für den RBK50 nicht gelogen.
Doch die reine Abdeckung ist nicht alles, was sich beim Test der Bandbreite in den einzelnen Zimmern zeigte. Je weiter man sich vom ersten Knoten bzw. Router wegbewegte, desto größer wurde der Unterschied zwischen dem Tenda und den NETGEAR Systemen. In manchen Situationen machte es beinahe wieder den Anschein, als würde das Tenda System eher wie ein Router-Repeater-System funktionieren, also das WLAN aufgreifen und mit halbierter Geschwindigkeit weiterleiten. Durch das Fehlen des Backhauls ist die Analogie sogar auch zutreffend. Bei den Orbis gab es zwar auch Einbußen, je weiter man sich von den Knoten wegbewegte und sich in die Tiefen des Hauses vorarbeitete, jedoch war der Durchsatz in der Regel höher.
Im Praxisnahen Test verlor das Tenda Nova MW6 dann noch weiter an Boden. Während ein oder zwei Clients mit Multimedia-Stream noch keine Probleme bereiteten, war ein Dritter schon zu viel. Den Orbi Systemen bereitete dies an dieser Stelle nur ein müdes Lächeln. Sie versorgten auch die beiden weiteren WLAN-Geräte mit der maximalen Bitrate. Natürlich kann man das ganze etwas entschärfen, indem man die Clients an den Knoten per Ethernet anschließt. Gerade das Tenda ohne Backhaul wird dadurch entlastet, da das WLAN dann vermehrt zur Komminaktion unter den Knoten genutzt werden kann. Leider stehen hier beim Nova MW6 und RBK23 je nur zwei RJ45 Anschlüsse zur Verfügung. Auf der anderen Seite läuft man dann wieder Gefahr, dass man mehrere Strippen ziehen muss oder man muss den Gerätestandort wirklich exakt planen. Das RBK50 hingegen kann ganze vier Ethernet Ports anbieten und zudem noch einen USB-Anschluss. Hier würde sich bspw. auch eine Aufstellung im Wohnzimmer mit TV, Receiver und Konsole anbieten.
Empfehlung
Wie Eingangs geschrieben, kann man nicht die pauschal Empfehlung treffen. Das korrekte Mesh hängt von mehreren Faktoren ab. Die Größe der abzudeckenden Fläche ist hierbei nur ein Punkt. Wichtig ist vor allem auch die Nutzung des Netzwerk und die Anzahl der Clients.
Wie unser Test zeigte, kann das Tenda Nova MW6 als einfacher WLAN Versorger auch große Wohnflächen gut ausleuchten. Die Übertragungsgeschwidigkeit ist für "normale" Nutzer oder dabei fast überall ausreichend bzw. liegt womöglich über der Bandbreite des vorhandenen Internet-Anschlusses. Allerdings ist das System bei der Nutzung mit mehreren Clients auch schneller überfordert, was auch am Fehlen des Backhauls liegt. Die Empfehlung unsererseits fällt auf einen drei Personen Haushalt, ohne kräftige Netzweraktivitäten. Etwas entgegenwirken kann man hier, indem man die Geräte per Kabel an die Knoten anschließt. Bei allen WLAN Geräten ist das aber nicht der Fall und auch die Abbrüche der Musik-Streams verwaschen den eigentlich guten Eindruck schnell. Zockern dürfte die Problematik noch deutlich saurer aufstoßen. Ob dies auch bei anderen Systemen ohne Backhaul zu erwarten ist, lässt sich an dieser Stelle nicht sagen. Die Einfachheit wird auch an der App sichtbar, welche nur das Nötigste an Einstellungen bietet. Insgesamt erhält man sozusagen ein System für Laien.
Performanter schnitten beide Netgear Systeme ab. Das NETGEAR Orbi RBK23 als Einsteigerlösung des Herstellers dürfte dabei für den Haushalt mit mehreren Bewohnern in den meisten Fällen schon ausreichend sein. Während die Abdeckung zwar nicht so gut wie beim Tenda ausgefallen ist, blieb die Bandbreite im Mittel immer höher. Zudem konnte das System auch den Betrieb mit mehreren Clients ohne Probleme absolvieren. Durch das 867 MBit/s schnelle Backhaul kann man dem Netzwerk auch mehrere Nutzer zumuten. Die Möglichkeite der Smart Home Integration scheint hier noch etwas Spielerrei zu sein, allerdings ist bspw. das Zuschalten des Gästenetzwerks auf Zuruf eine coole Idee. Auch was die Sicherheit angeht bietet NETGEAR insgesamt einfach mehr Umfang. Zwar ist Circle kostenpflichtig, mit Heranwachsenden im Haushalt aber vielleicht die Kosten auch wert. Eine Integration von richtigen Router-Funktionen könnten sich als Vorteil herausstellen, insofern man das System nicht nur als Acces-Point benutzt.
Das NETGEAR Orbi RBK50 stellt sozusagen das Enthusiasten System dar. Mit einem 1733 MBit/s Backhaul können nicht nur mehrere Clients über die Knoten Kommunizieren, es bildet auch einen noch geringeren Flaschenhals sollte mehr als nur Streaming betrieben werden. Denkbar ist hier auch der Einsatz eines NAS im Netzwerk, welches nicht eingebremst wird und weitere WLAN Geräte weiterhin mit genügend Bandbreite versorgt. Auch die Reihe an Anschlüssen zeigt eigentlich, dass das Mesh für einfache Streaming-Operationen eigentlich unterfordert ist.