Menü-Steuerung
Wie schon auf der vorherigen Seite angesprochen, setzt LG bei der Menüsteuerung wieder auf den bekannten Joystick unterhalb des Monitors, der die Navigation in den Einstellungen simpel hält. Die Hauptoberfläche des Menüs ist gegenüber den Modellen 32GK850G und 27GK750F nicht mittig platziert, sondern befindet sich rechts des Monitors.
Für den Schnellzugriff auf einige Einstellungen des Monitors steht dem Nutzer aber wieder ein mittig platziertes Menü zur Verfügung. Dieses enthält Abzweigungen in die einzelnen Bereiche wie Gaming-Presets, gewünschter Eingang und aber auch den Zugang zu den Einstellungen findet man hier.
Das Menü ist gewohnt umfangreich mit Funktionen gespickt und neben Settings wie Helligkeit, Kontrast, Farbwiedergabe, findet man auch die Einstellung für die FreeSync-Funktion. Wer es anstrebt mit dem 38 Zöller ein Spielchen zu wagen, für den stehen im mittig platzierten OSD Gaming-Presets für verschiedene Spiel-Genres zur Verfügung. Aber auch LG typische Funktionen wie die der Reaktionsfreudigkeit des Panels und den Black-Stabilisator findet man hier wieder.
Office-Betrieb
Mit seiner Auflösung von 3860 x 1600 Pixeln bei einer Bilddiagonale von 38 Zoll besitzt der LG 38WK95C eine Pixeldichte von 109,96 PPI. Sicherlich kein überragender Wert aber völlig in Ordnung für ein 21:9 Curved-Gerät. Dank der guten Auflösung und dem eingesetzten AH-IPS Panel ist der große Monitor auch für Office-Aufgaben gewappnet, auch wenn die gebogene Ausführung sicherlich nicht das optimale Gerüst dafür ist.
Im täglichen Umgang ist die Kombination aus 38 Zoll und der nativen Auflösung ein guter Kompromiss aus Lesbarkeit und Displayschärfe. Für diejenigen denen die Auflösung zu „klein“ ist, haben die Möglichkeit, die Skalierungsfunktion des eigenen Betriebssystems zu bemühen. Uns hat das Surfen im World Wide Web oder Schreibtätigkeiten in Office-Anwendungen in der nativen Auflösung jedenfalls Spaß gemacht und überzeugt. Der Monitor ist in der Lage ein gutes Bild bzw. Schärfe in der Schriftdarstellung zu erreichen.
gute Schriftschärfe bei nativer Auflösung
Der Umgang mit der Bild- bzw. Videobearbeitung sollte für das AH-IPS Panel mit seiner guten Farbraumabdeckung (siehe Messergebnisse) auch kein Problem darstellen, wäre da nicht das gebogene Design. Das Curved-Panel macht dieses Einsatzgebiet nicht unmöglich, aber eben nur eingeschränkt nutzbar. Denn weder Kreationen von Malern oder selbstgeschossene Bilder werden gebogen dargestellt, somit dürften z. B. Objektiv-Verzeichnungen oder Korrekturen von Architekturaufnahmen sich an einem Curved-Panel schwierig gestalten. Für einfache Video- oder Bildbearbeitung ist der Monitor sicherlich nutzbar, wenn man sich eben vorher der verkrümmten Linien bewusst ist.
Gaming-Betrieb
Dank der Integration von AMDs FreeSync, wurde mit dem 38WK95C auch mal eine Runde um den Nürburgring (Forza Motorsport 7) gedreht oder auch mal eine Stunde Sparta mit Alexios (Assassins Creed Odyssey) erkundet bzw. „befreit“. Durch die leicht gebogene Oberfläche und der guten Größe des Panels, konnte gerade in Forza Motorsport 7 ein wirklich intensives Spielgefühl erreicht werden. Stellt man den Monitor nah genug vor einem auf, erreicht der 38 Zoll große Monitor eine wirklich gute Sichtfeldabdeckung und eignet sich gerade für Playseats oder Simulatoren im Motorsportbereich gut. Die Breite und Auflösung stellt dem Gamer viel Inhalt zur Verfügung und Elemente wie ein HUD oder andere Informationen werden gut aus dem wichtigen mittigen Spielbereich nach außen verfrachtet, bleiben aber dennoch gut sichtbar.
Wer sich jetzt an den maximalen möglichen 75Hz mit FreeSync stört, den können wir beruhigen. Uns hat diese „Einschränkung“ jedenfalls kaum gestört. Auch wenn man nicht unbedingt die höchsten synchronen Frameraten für Online-Shooter oder ähnliches benötigt, sicherlich eine völlig zufriedenstellende Lösung. Man muss sich aber bewusst sein, dass die Auflösung von „nur“ 3860 x 1600 Pixel auch einen leistungsstarken Pixelbeschleuniger voraussetzt, zumindest wenn man die Spezifikationen des Monitors ausreizen möchte. Unsere RX580 aus dem Hause MSI war z.B. in Assassins Creed Odyssey nicht ansatzweise in der Lage an der 75fps Marke zu kratzen und mühte sich bei hohen Einstellungen mit 25-30 Bildern pro Sekunde rum.
Es kristallisiert sich leider nicht ganz heraus, für welchen Bereich LG den Monitor vorsieht. Jeder Bereich ist nutzbar, wenn auch leicht eingeschränkt und keiner kann zu 100 % überzeugen. Für Office- oder Design-Anwendungen sind Größe und Auflösung sehr gut gewählt, das gebogene Display disqualifiziert den Monitor aber für den ernsthaften Einsatz in diesem Bereich, aber dieses "Problem" haben alle Curved-Displays. Denn verkrümmte Linien sind bei Tätigkeiten im Webdesign, in der Bildbearbeitung oder dem Videoschnitt problematisch und schwierig richtig zu korrigieren. Im Gaming-Segment wird zwar AMDs Free-Sync geboten, aber die erreichbare Bildwiederholfrequenz stellt sich für den Hardcore-Zocker wahrscheinlich als Hürde heraus in der heutigen Zeit. Aber das was er macht, macht der LG richtig gut und die Spezifikationen sind ja jedem Interessierten vor dem Kauf zugänglich und man kann sich damit arrangieren.
HDR-Funktion
LG stattet den 38WK95C mit einem 8 Bit AH-IPS Panel aus und bietet somit eine erweiterte Farbdarstellung von 1,073 Mrd. Farben dar (8Bit+FRC). Damit kann der Monitor neben einen 99% abgedeckten sRGB Farbraum auch eine „einfache“ HDR-Unterstützung anbieten, was im Hinblick auf Games und der Videowiedergabe ein interessantes Feature darstellen kann oder bleibt es nur bei einem Gimmick? Jedenfalls liest es sich schon mal gut auf dem Datenblatt. Aber natürlich wollen wir uns dem Thema auch widmen und fragen uns: Wo ist der Nutzen bei Monitoren gegeben? Aktuell stellt die HDR-Technik im Fernsehbereich die aktuelle State of the Art Ausstattung dar und ist in diesem Segment auch nicht mehr wegzudenken. Bei Filmen, Serien oder sogar Sportübertragungen kann dieses Feature als echter Mehrwert dienlich sein, wenn auch die Medien noch wirklich rar gesät sind. Im PC-Bereich sieht das etwas anderes aus, liegt hier doch der Großteil der Nutzung auf Browser, Bildbearbeitungsprogramme oder die Textverarbeitung mittels Office Tools. In diesem Bereich ist eine HDR-Funktion nicht wirklich sinnvoll nutzbar, außer vielleicht für ein paar Spezialisten im Bildbearbeitungsbereich, aber die bevorzugen dann auch eher andere Panels / Monitore.
HDR-Bildvergleich beim LG 27UK850-W (zum Artikel)
Im Computerbetrieb bietet sich eine HDR-Unterstützung eher für den Gaming- oder Filmbereich an, da diese von einem höheren Farbraum durchaus profitieren können. Auch spätestens seitedem Youtube und Netflix zur Massenverbreiten auf diesen Zug aufgesprungen sind, sicher auch nicht mehr uninteressant. Im täglichen Umgang mit dem 38 Zoll großen Monitor erkennt man zwar den angewachsenen Kontrastumfang und das die Farben etwas gesättigter dargestellt werden. Mit seiner maximalen Helligkeit von 300 Nits bietet die HDR-Funktion des Monitors aber nur einen minimalen Mehrwert dar, da die Spitzenhelligkeit einfach zu gering ausfällt. Daher fällt der HDR-Effekt mäßig aus. Nur kurz zur Erklärung, in der Regel sollen / müssen HDR-TV-Geräte einen Spitzenhelligkeit von mindestens 1000 nits / cd/m² aufweisen.
Aktivierung des "HDR-Effekts" unter Windows 10
Dazu kommt auch, dass IPS-Panels bestenfalls ein Kontrastverhältnis von um die 1.000:1 oder VA-Panels um die 3.000:1 erreichen können und damit immer noch weit entfernt von den gewünschten Werten ernsthafter HDR-Wiedergabe sind. Somit spielt die Funktion aufgrund der Panel-Eigenschaften nicht die Stärken von Helligkeit und Kontrast aus. Der LG Monitor bietet mit Hilfe von Windows 10 die Oberfläche mit Standard Dynamic Range (SDR) in High Dynamic Range (HDR) umzuwandeln. Diese Funktion, SDR Quellen in HDR Bildqualität aufzuhübschen, ist nichts weiter als eine heftige Kontrastanhebung und Überschärfung des Quellmaterials, was die Funktion in unseren Augen überflüssig bzw. noch nicht wirklich nutzbar macht.
MAXXAUDIO Surround Sound System
Das integrierten Soundsystem mit 2 x 10 W klingt für einen im Monitor untergebrachtes System recht gut, Features wie „Rich Bass“ sind aber nur Marketingfloskeln, denn einen wahrnehmbaren Tiefton bekommt man nicht geboten. Aber für einfache Youtube-Videos oder mal eine Fernsehsendung sollte diese Audiolösung locker langen. Wer lieber über die eigenen Kopfhörer das Audiosignal empfangen möchte, nutzt den rückseitig untergebrachten Klinkeausgang im 3,5mm Format.
Dazu verfügt der Monitor über eine Bluetooth-Schnittstelle und kann beispielsweise mit dem eigenen Smartphone in Kontakt treten. Aber das funktioniert leider nur in eine Richtung, also das gekoppelte Geräte kann das Audiosignal an den Monitor senden, leider kann der Monitor aber kein Audiosignal an einen kleinen Lautsprecher übermitteln, was in unseren Augen die sinnvollere Funktionsweise darstellen würde.
Blickwinkel
Mit seinem AH-IPS Panel ist diese Disziplin für den 38WK95C ein Kinderspiel. Das Panel ist blickwinkelstabil und bei seitlicher Draufsicht ist eine Farbverfälschung nur minimal sichtbar, wenn man es bei einem Curved-Panel denn beurteilen möchte. Wir haben versucht mit Hilfe der Animation die Blickwinkelqualität einzufangen.