Impressionen Innen
Die Seitenteilen lassen sich, durch die Verwendung von Rändelschrauben, sehr leicht lösen und vom Gehäuse entfernen. Schnell wird deutlich, wie viel Platz dieses Mini-ITX Gehäuse dem Anwender eigentlich zur Verfügung stellt. Binnen weniger Handgriffe, lässt sich der gesamte Innenraum "entkernen" und man hat mehr als ausreichend Platz zur Verfügung, um auch Grafikkarten mit einer Länge von bis zu 31cm verbauen zu können. Belässt man den oberen HDD-Käfig im Gehäuse, so darf die verbaute Grafikkarte nicht länger als 16,5cm sein, um auch wirklich im Gehäuse unter kommen zu können.
Belässt man den "großen" HDD Käfig im Gehäuse, so können allein dort drei 5,25- oder 2,5 Zoll-Laufwerke untergebracht werden. Im unteren Festplatten-Rahmen finden lediglich zwei Laufwerke ihren Platz. Die Montage erfolgt werkzeuglos und erwies sich nach ein paar Minuten "Einarbeitungszeit" als kinderleicht. Dazu werden seitlich an der Festplatte kleine Schienen gesteckt und anschließend einfach in den Rahmen gesteckt. Die Entkopplung erfolgt in diesem Fall über die Verbindungsstecker zwischen Schiene und HDD. Das Herausnehmen erfolgt im "Hot-Swap-Stil". Bügel zur Seite, HDD herausziehen, fertig!
An der Gehäuserückseite befindet sich bereits vormontiert, ein hauseigener 120mm Lüfter. Bei Bedarf kann auch ein 140mm Modell dort untergebracht werden. Auf eine Entkopplung hat der Hersteller aber leider an dieser Stelle verzichtet. Der Lüfter wird direkt mit dem jeweiligen Rahmen verschraubt. Wie bereits schon angesprochen, können Grafikkarten mit einer Länge von bis zu 31cm verbaut werden. Selbige dürfen sogar zwei Slot-Plätze belegen, welche der Hersteller mit vorbereitet hat. Weiter unten befindet sich, im klassischen Stil, der Netzteilschacht samt Halterung.
Zur Montage des Netzteils wird eine Halteschiene auf selbiges geschraubt und als Ganzes denn ins Gehäuse verbaut. Als Maße gibt Bitfenix hier eine maximale Netzteil-Länge von 16cm an, wozu der Großteil aller Geräte zählen sollte. Das Netzteil selbst liegt im Gehäuse auf kleinen Gummifüßchen, welche selbiges zusätzlich auch noch vom eigentlichen Gehäuse entkoppeln. Im Boden des Prodigy sind recht große Lufteinlässe vorbereitet, so dass der Netzteillüfter genügend Frischluft ansaugen kann.
Das linke Seitenteil verfügt, wie bereits mehrmals angesprochen, über mehr als ausreichend Luftschlitze. Das rechte Seitenteil, also an dem die Front-Panel-Elemente untergebracht sind, hält einige nette Überraschungen bereit. Die Kabel sind z.B. alle schwarz ummantelt und lassen sich recht leicht im Gehäuse verlegen. Grund dafür ist, dass diese schlicht und ergreifend nicht so steif wie andere Kabel sind. Des Weiteren finden sich an dem Seitenteil auf der Innenseite zwei Einschübe für 2,5 Zoll Laufwerke, in unserem Beispiel einer SSD. Ein 1,8 Zoll Laufwerk kann ebenfalls noch verbaut werden. Alle Datenträger können fest verschraubt werden, so dass ein Herausfallen unmöglich wird. Schauen wir uns nun das System mit verbauten Komponenten einmal genauer an.
Hardware-Einbau und Praxis
Beim Einbau der Hardware kamen gewöhnliche Komponenten zum Einsatz, welche wir nachfolgend einmal in der Übersicht aufgelistet haben.
Intel Sockel 1155 - Testsystem | ||
Prozessor: | Intel Core i5-3750K (Ivy Bridge - Retail) | |
Mainboard: | ASRock H67M-ITX/HT | |
Kühlung: | Alpenföhn Matterhorn Pure | |
HDD: | Western Digital WD5003ABYX Enterprise | |
RAM: | 2x2GB Corsair Vengeance 1600MHz | |
Netzteil: | Corsair HX450 | |
Grafikkarte: | Intel Onboard | |
Betriebssystem: | Windows 7 x6 |
Jetzt stellt sich natürlich jeder die Frage warum an dieser Stelle keine High-End Konfiguration auftaucht, welche auch die Montage einer 31cm langen Grafikkarte darstellt. Das dies möglich ist, wurde inzwischen in unzähligen Berichten dargestellt, aber auch die stromsparende Konstellation, bei der die IGP der CPU verwendet wird, soll einmal dargelegt werden. Der verbaute Alpenföhn Matterhorn Pure (zum HW-journal Testbericht) ließ sich ohne jegliche Probleme im Gehäuse unterbringen. Das Netzteil, sofern dieses über ein modulares Kabelmanagement verfügt, lässt sich ebenfalls wunderbar im Bitfenix Prodigy verstauen. Bei einem fest installierten Kabelstrang dürfte sich diese Unterfangen dann schon schwieriger gestalten.
Auf Grund der vielen Möglichkeiten Lüfter in diversen Größen im Gehäuse unterzubringen, dürfte es dem System nie an Frischluft mangeln. In der Front kann Zum Beispiel sogar ein Bitfenix Spectre 230mm Platz finden. Jetzt wurde das Prodigy mehrfach gelobt, zeigt dieses Gehäuse denn auch wirklich Schwächen?
Praxisbeurteilung:
Selbstverständlich vereint das Bitfenix Prodigy all das was vorher kaum zu realisieren schien. Aber nicht alles ist Gold was glänzt. So sind die großen Gummibügel zwar über jede Erschütterung erhaben, lassen das gesamte Gehäuse aber dazu neigen, sich in einen Wackelpudding zu verwandeln. Eine Demontage derer ist durchaus denkbar um die Maße des Korpus zu schmälern. Leider ist dies mit optischen Einbußen verbunden und es hinter bleiben unschöne Auskerbungen. Die Verarbeitung soll laut diversen Internet-Quellen nicht immer die beste gewesen sein. Wir konnten diesbezüglich keinerlei Schwachstellen ermitteln. Es muss jedoch jedem klar sein, dass es bei einem Gehäuse mit diesen Features und einem Kaufpreis von gerade einmal 69 EUR keine Perfektion geben kann. Auch entsprechen die Ausmaße des Gehäuse nicht wirklich dem, was sich der User unter einem Mini-ITX Gehäuse vorstellt. Das Bitfenix Prodigy neigt eher zu einem µATX-Gehäuse. Wer über diesen Aspekt hinwegsehen kann wird umso zufriedener sein!
Durch den entfernbaren Festplattenkäfig kann das Gehäuse zu einem Unterschlupf für High-End Grafikkarten mutieren - dies können nicht viele ITX-Gehäuse von sich behaupten. Knapp zugehen kann es durchaus bei dem einen oder anderen Netzteil, welches über kein Kabelmanagement verfügt. Die vorhandene "Masse" an Kabeln muss dann überlegt und clever untergebracht werden. Für alle anderen Modelle dieser Gattung sollte es zu keinen Problemen kommen, da diese schlicht und ergreifend wegelassen werden können. Alles in allem überwiegt aber der positive Eindruck, der durch ein paar Kleinigkeiten nicht wirklich geschmälert werden kann. Kommen wir abschließend nun zum Fazit.