Praxis & Sitz
Statt der Metall-Scharniere wie bei den GSP 500 und 600-Modellen, setzt Sennheiser bei der GSP 300-Reihe auf Kugelscharniere an den Ohrmuscheln. Zusätzlich kann man natürlich das Kopfband in der Länge verstellen. Beides sorgt für einen guten Kompromiss aus Bequemlickeit und festem Sitz. Man könnte sagen, dass es etwas strammer sitzt als das Corsair Virtuoso RGB Wireless SE. Im Vergleich mit dem Sennheiser GSP 670 wirkt es irgendwie weniger einengend. Die Ohrpolster sind im Vergleich mit dem GSP 670 und GSP 600 etwas anders gestaltet. Gleich sind der äußere Bezug aus Kunstleder sowie die Kopfkontaktfläche aus Velour-ähnlichem Material. Beim GSP 370 ist auch der innere Ring mit Kunstleder bezogen. Hierdurch wird die Abschirmung im Vergleich mit dem Stoff der anderen Headsets etwas mehr verstärkt. Insgesamt lässt sich sagen, dass die passive Geräuschunterdrückung recht hoch ist. So können Geräusche vom Headset auch nicht von Außenstehenden wahrgenommen werden, selbst bei voller Lautstärke. Bei der Wärmeentwicklung merkt man das allerdings auch leicht, jedoch fällt diese geringfügiger aus als beim Virtuoso RGB Wireless.
Der Dongle und das Headset sind ab Werk miteinander gekoppelt, sodass man ihn nur einstecken braucht und das Headset einschalten muss, damit beides eigentlich direkt betriebsbereit ist. Das gilt nicht nur für den PC, sondern auch die PS4. Bei uns zeigte sich allerdings ein Problem am PC. Per Rad an der Hörmuschel kann die Windows-Lautstärke verstellt werden, was man wie üblich auch visualisiert bekommt, allerdings zeigt das Stummschalten der Lautstärke keinen Effekt, obwohl auch dies optisch dargestellt wird. Hier muss auf jeden Fall nachgearbeitet werden. Da die Software zum Testzeitpunkt noch nicht bereit stand, konnte auch kein ggf. vorhandenes Firmware-Update durchgeführt werden. Wir gehen davon aus, dass der Hersteller dies aber schnell nachbessern wird.
Witzig hat man die Anzeige des Akku-Zustandes umgesetzt. Schiebt man den Schieberegler noch einmal zum Anschlag, beginnt die LED einen Farbzyklus abzubilden, nach welchem eine Farbe noch einmal blinkend wiederholt wird. Die Anleitung liefert dann die Entschlüsselung, welchen Ladezustand die Farbe darstellt, wobei die Farben an sich eigentlich selbsterklärend sein sollten. Die versprochene Akku-Laufzeit konnte im Testzeitraum nicht exakt überprüft werden, da 100 Stunden erst einmal gehört werden wollen. Allerdings konnte das Headset tatsächlich mehrere Wochen genutzt werden ohne es noch einmal nachzuladen. Wirklich erstaunlich.
Software
Die Sennheiser Gaming Suite Software zeigt sich beim GSP 370 eigentlich identisch zum GSP 670. Was man auf den Screenshots nicht sieht ist der Fakt, dass auf jeder Seite der Ladestatus des Akkus angezeigt wird. Zudem kann man jederzeit zwischen den hinterlegten Profilen wechseln. Vorhanden sind hier ab Werk ebenfalls Flat, Movie, Music und ESport. Wie man im Equalizer sehen kann, werden in den Profilen nicht nur die Frequenzen unterschiedlich angepasst, sondern auch der virtuelle Surround Sound bei Movie und ESport aktiviert. Änderungen lassen sich an allen Profilen vornehmen, allerdings werden sie nicht gespeichert. Das passiert nur, wenn man ein eigenes Profil erstellt. Auch wenn es sich nur um einen fünf Band EQ handelt, ist der Effekt deutlich hörbar. Beim Mikrofon lassen sich ebenfalls zwei Profile wählen - Warm und Clear. Die anderen Einstellungen sind, bis auf das Noise Gate, ausgegraut bzw. nicht nutzbar.
Klangcheck
Out of the Box klingt das Sennheiser GSP 370 sehr klar und detailliert. Im Vergleich mit dem gleich teuren Corsair Virtuoso RGB Wireless SE wirkt es noch eine Spur dynamischer bzw. erscheinen die Frequenzbereiche regelrecht losgelöst und unabhängig, was sie ja auch sein sollten. Anpassungen braucht es eigentlich nicht, sodass das zunächst Fehlen der Software sehr gut kompensiert werden konnte. Das Headset ist so abgestimmt, dass sich kein Hörbereich deutlich in den Vordergrund drängen will. Viel mehr klingt es sehr ausgewogen, wobei man von einem sehr fülligen Klang sprechen kann. Der Tiefton wummert nicht bzw. fängt nicht an zu nerven, sondern sorgt für eine kräftige Wiedergabe, was auch an der geschlossenen Bauweise bzw. der starken Abschirmung liegen dürfte. Insgesamt merkt bzw. hört man, dass es sich bei Sennheiser um einen reinen Audio-Hersteller handelt. Eine klangliche Verzögerung konnte wie beim GSP 670 nicht festgestellt werden.