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[User Review] Reeven Naia - AiO mit der etwas anderen RGB Beleuchtung 26 Nov 2017 17:47 #1

Heute im Test die Reeven Naia. Irgendwie haben es mir diese Exoten einfach angetan. Zudem hat das Erstlingswerk im Bereich der AiOs auch ein paar coole Features in der Hinterhand, die sie vielleicht zum Geheimtipp machen könnte. Ich war persönlich auf jeden Fall sehr gespannt auf die AiO, zumal ich an den Luftkühlern bisher eigentlich keine Makel finden konnte. Besonders interessant fand ich es zu sehen, ob die Naia AiO mit zwei 120mm Lüftern gegen den gewaltigen Okeanos Dual-Tower mit 140+120mm Lüfter bestehen kann.


1. Unboxing & Details


Aber mal von Anfang an. Bei der Reeven Naia handelt es sich um eine Komplett-Wasserkühlung, welche auf einen 240mm großen Radiator zurückgreift. Die AiO ist nicht erweiterbar, d.h. die Schläuche sind an der Pumpeneinheit und auch dem Radiator fest verbunden. Allerdings gibt es bei der Naia eine Besonderheit. Denn sie verfügt am Radiator, als auch am Ausgleichsbehälter über einen verschraubten Verschlussstopfen. In dieser Form habe ich das noch bei keiner AiO angetroffen. Das Design und auch die Technik an sich könnte man schon als sehr eigenständig beschreiben. Statt auf den Einheitsbrei zu setzen, kommt hier ein neues System zum Einsatz, zumindest habe ich es persönlich so noch nirgendwo sonst gesehen. Gemeint ist die Pumpen-Kühler-Einheit.


Über der Bodenplatte befindet sich die Pumpe. Umschlossen wird diese von einem klaren Ausgleichsbehälter. Man kann die Technik also sogar etwas arbeiten sehen. Reeven hat diesen aber so gewählt, weil hier ein weiteres Feature zum Einsatz kommt. Auf der Pumpenplatine sind nämlich auch weiße LEDs aufgebracht, welche also den AGB zum Leuchten bringen. Damit aber nicht genug. Denn der Hersteller hat dem Lieferumfang drei kleine Fläschchen mit Tinte beigelegt, sodass man die Kühlflüssigkeit bzw. die Durchleuchtung des AGBs beeinflussen kann. Die Verschlussschrauben haben also auch noch einen weiteren Grund.


Der Kontakt zur CPU wird über eine vernickelte Kupferbodenplatte hergestellt. Auch dies habe ich bei den eher günstigeren AiOs so noch nicht angetroffen. Löblich, da man somit auch Flüssigmetall Wärmeleitpaste einsetzen kann, ohne dass diese mit dem Kupfer reagiert. Die Nickelschicht sollte zudem dafür sorgen, dass es nicht zu elektrochemischen Prozessen zwischen dem Boden- und Radiatormaterial kommt. Denn dies ist bei Kupfer und Aluminium ansonsten der Fall, was für mich immer ein großer Kritikpunkt an AiOs ist. Also: Gut gemacht Reeven!


Die Schläuche weisen eine ähnliche Optik wie bpsw. Die LC Power AiO auf, jedoch sind sie wesentlich flexibler. Sehr robust wirken sie dadurch aber nicht. Das Verlegen fällt dabei zwar etwas leichter, jedoch suchen sich die Schläuche trotzdem ihren Weg.



Ein klarer Pluspunkt ist, dass Reeven nicht mehr auf die markentypische Farbgebung gepocht hat. Zwar waren die Kühler bisher anhand der gelben Lüfter schnell identifizierbar, jedoch beißte sich der Farbton einfach mit fast allen anderen Komponenten. Persönlich hätte ich noch eine Flasche gelbe Tinte erwartet, damit man zumindest die Möglichkeit hätte, die Naia eindeutig zuweisen zu können. Hier kommen also keine gelben Lüfter zum Einsatz, sondern schlichte schwarze. Wobei schlicht nicht ganz zutreffend ist, da auch diese beiden Lüfter über das eingedrehte Design der Reeven Coldwing 12 verfügen. Die Lüfter agieren im Drehzahlband von ~ 350 bis 1600 UPM was ich persönlich wirklich sehr gut finde. Man hat so die Wahl zwischen absoluter Ruhe und starkem Durchzug.


Der Lieferumfang lässt eigentlich auch keine Wünsche offen und ist Teilweise sogar sehr ausgeklügelt. So sieht Reeven die Box, welche das meiste Zubehör verwahrt, zugleich als Leckschutz beim Montieren oder Warten der Wasserkühlung im verbauten Zustand. Dazu soll man einfach einen Teil der Box auf der Grafikkarte abstellen. Zudem ist ein Adapter enthalten, welcher das Netzteil überbrückt und zeitgleich die Pumpe antreibt. Dies soll man nutzen, um die Naia vor Betrieb zu testen. Zudem kann man das System auch außerhalb des PCs befüllen, was durch das weitere Equipment evtl. mal Sinn machen könnte. Denn es sind drei Flaschen Tinte zum Einfärben der Flüssigkeit enthalten (rot, grün, blau) sowie eine Flasche mit klarer Kühlflüssigkeit. Außerdem legt Reeven Wärmeleitpaste in einer Tube sowie eine Spatel bei.

2. Montage

Das Montage-Kit ist kein Unbekannter. Denn es handelt sich dabei um das identische Prinzip, wie es auch bei den Luftkühlern zum Einsatz kommt. Allerdings kann das System in der neuen Revision auf den Sockel AM4 bedienen, was ich im Folgenden auch demonstriere. Eine kleine Änderung gibt es auch bei der Fixierung des Rahmens. Die Muttern sind nun als Rändelmuttern ausgelegt. Der kleine Ringschlüssel für die Sechskantmuttern entfällt also. Die Tests wurden jedoch wieder auf dem Sockel 1150 durchgeführt.




Für Die Montage des Kühlers setzt Reeven auf ein eigenes System das (fast) für alle Sockel gleichermaßen genutzt wird. Dieses setzt sich aus der schwarzen Backplate, den verchromten Schrauben samt weißen Kunststoffhülsen, sowie der dem verchromten Montagerahmen zusammen. Was mir hier sehr gut gefällt, ist, dass man bei der Wahl der Orientierung frei Wahl hat, was bei AMD kompatiblen Kühlern nicht immer unbedingt der Fall ist.


Zur Vorbereitung musst man nur die Bolzen durch die Backplate stecken und die Gummi-Unterlegscheiben drüberschieben. Dann legt man die Backplate von hinten auf und legt von Vorne die weißen Abstandshalter auf. Dann kommt auch schon der Rahmen zum Einsatz, welcher mit vier Rändelmuttern fixiert wird.


Hat man das System dann passend vorbereitet, kann die Pumpe aufgesetzt werden. Diese wird mittels zweier Schrauben am Rahmen festgezogen. Insgesamt ist die Vorbereitung zur Montage des Kühlers sehr einfach und wirkt sehr stabil. Die Montage des Radiators zeigt keine Besonderheiten. Man könnte allenfalls positiv hervorheben, dass die Lüfter-Schrauben ebenfalls matt-schwarz beschichtet sind.

Auch an der Einfärbung der Flüssigkeit habe ich mich versucht. Entschieden habe ich mich für rot. Zuvor aber noch ein Bild mit Beleuchtung, aber ohne Tinte.


Zum Einfärben habe ich zunächst drei dicke Tropfen in den AGB gegeben. Den Effekt sieht man folgend. Zum besseren Verteilen habe ich die Pumpe kurz laufen lassen. So richtig gefiel mir der Farbton allerdings noch nicht.


Also habe ich noch mehr Tinte hinzugefügt. Nun war der Farbton wie gewünscht.


Nocheinmal zum Vergleich mit Beleuchtung:



Und im Testbetrieb:





3. Eigenschaften

Radiator
Maße (mit Lüfter)L2720 x B120 x H52 mm
MaterialtAluminium

Pumpe/Kühler
MaterialKupferboden (vernickelt)/Kunstoffgehäuse /Acryl-AGB
Beleuchtungweiß

Lüfter
120mm
Maße120 x 120 x 25mm
Drehzahl300 ~ 1600 UPM
Volumenstrom16,93 - 90,28 CFM
Luftdruck0,003 ~ 0,08 Inch H2O
Lautstärke6,5 ~ 30,9 dBA
Anschluss4-Pin

Kompatibilität
Intel2066 / 2011/ 1366 / 1156 / 1155 / 1151 / 1150 / 775
AMDAM4 / AM3+ / AM3 / AM2+ / FM2+ / FM2 / FM1


4. Leistung

Zum Auslasten der CPU nutze ich Prime 18.1 (small FFTs). Der maximal Wert wurden nach 15min "Einbrennzeit" mittels CoreTemp 1.8.1 ermittelt und notiert, die Idle-Werte nach weiteren 15min abkühlen. Beim angegebenen Wert handelt es sich um den Temperaturschied des wärmsten Kerns zur Umgebungstemperatur. Die Raumtemperatur wird mittels Raumthermometer bestimmt. Beachten sollte man allerdings, dass CoreTemp lediglich ganzzahlig Temperaturen misst. Die Umgebungstemperatur habe ich ebenso ganzzahlig Gerundet. Leichte Fehler in den Diagrammen sind daher nicht auszuschließen. Dies ist auch bei den Idle-Werten zu beachten. Ich versuche die Auslastung immer gleich zu wählen, trotzdem kann es vorkommen, dass eine minimale Lastspitze für einen sprunghaften Temperaturanstieg sorgt.

Das Testsystem sieht dabei wie folgt aus:
ProzessorIntel i5 4690K
MainboardMSI Z87-G45 Gaming
SpeicherCorsair Vengeance LP 8GB
GrafikkarteXFX R9 270 DD
GehäuseAerocool P7-C1
NetzteilXilence Performance A+ 430W
SSDSamsung 830
HDDSamsung HN-M101MBB


Die Leistung der AiO kann sich wirklich sehen lassen. Zwar habe ich in meiner Vergleichsrunde nur die Corsair H110i als weiteren Vertreter vorhanden, aber von dieser ist die Naia trotz geringerer Kühffläche nicht weit entfernt. Besonders in den niedrigen PWM-Regionen überzeugt sie sehr, denn die Drehzahlen sind hier wirklich niedrig.


5. Lautstärke
Zunächst möchte ich betonen, dass ich von Lautstärkemessungen nicht viel halte. Diese sind immer so stark Umgebungsabhängig, dass sie daheim nicht reproduzierbar sind und deshalb wenig Mehrwert liefern. Ich werde die Lautstärke also subjektiv beurteilen. Was für den einen als leise eingestuft wird, empfindet jemand anders als störend. Da ich bereits ein völlig passives System mein Eigen nennen konnte, empfinde ich bereits ein deutliches Luftrauschen als störend. Folgend also meine Meinung bzw. Einschätzung.
Zum Setting: Alle anderen Lüfter werden angehalten oder auf minimaler Drehzahl betrieben. Dies entspricht zwar nicht immer den Realbedingungen, aber man kann die Geräusche besser orten. Der Rechner steht dabei unter meinem Schreibtisch direkt zu meinen Füßen. Wer das Gehäuse nicht kennt, kann in meinem User-Review sehen, dass es relativ luftig gestaltet ist.

Warnung: Spoiler!


Die Reeven Naia kann im unteren Drehzahlbereich als sehr leise bezeichnet werden. Die Lüfter sind bei minimaler Drehzahl eigentlich nicht zu hören. Ich bilde mir aber ein, dass man die Pumpe leicht hört. Bei etwas höherer Dreahzal kann man die Lüfter zwar wahrnehmen, jedoch sind sie nicht sonderlich störend. Erst bei über 1000UPM wird sie richtig unangenehm.


6. Fazit

Allumfassend finde ich die Reeven Naia wirklich überzeugend. Die AiO hebt sich mit einigen Detaillösungen aus der Masse der Wasserkühlungen positiv hervor. Besonders gut haben mit die Möglickeit zum Nachfüllen und der vernickelte Boden gefallen. Beides garantiert einen langen Einsatz der Kühlung, insofern die Pumpe ebenso ausdauernd ist. Die Optik ist, bois auf die nicht ganz so schönen Schläuche, auch nett. Das individualisieren per Tinte ist eine echt coole Idee, leider muss man zum Wechseln der Farbe die gesamte AiO neu auffüllen. Auch das Drehzalband der Lüfter ist gut. Mit lediglich 350UPM ist sie nicht zu hören und bietet aber auch schon hier ordentlich Leistung. Auf jeden FAll bin ich gespannt, ob Reeven nach diesem, in meinem Augen gelungenen Erstlingswerk, weitere Modelle folgen lässt.

Positiv:
+ Lüfter können seh leise agieren
+ Pumpengeräusch sehr dezent
+ vernickelter Boden
+ kann durch zwei Entlüftungsschrauben gewartet werden
+ Individualisierung durch Tinte und weißer LED
+ sehr robustet Montagematerial mit hoher Kompatibilität
+ umfangreicher Lieferumfang

Negativ:
- Lüfter ab ~ 1000UPM deutlich wahrnehmbar
- Flüssigkeit muss getauscht werden, wenn man die Farbe ändern möchte
- Aluminium-Radiator
Folgende Benutzer bedankten sich: sibbo7, kadney

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