Detailansicht
Was sofort nach dem Auspacken auffällt ist die wertige Verarbeitung die nicht nur angewandt wurde, sondern die auch das Produkt gegenüber dem Anwender vermittelt. Der Radiator, welcher aller Vermutung nach wieder ein Modell aus Alphacool`s NexXxos-Serie ist, wurde gründlich lackiert und gibt auch zwischen den Kühlfinnen keine lichten Kupferflecken frei. Eines der größten Unterschiede zu den üblichen All in One Lösungen ist die Modularität, welche der Käufer mitbekommt. Ob weitere Ausbaustufen oder andere Produkte seitens be quiet! geplant sind konnte oder wollte man uns noch nicht sagen. Die Anschlüsse bzw. Schläuche sind geschraubt und können ggf. getauscht werden.
Um auch engere System-Builds zu realisieren, hat man präventiv einen Knickschutz um die gesamte Schlauchlänge gelegt. Optisch springt dieser wenig bis kaum hervor, da alles in Schwarz gehalten. Ist. Die Schläuche selbst weisen eine Gesamtlänge von 42 Zentimeter auf und lassen, auch auf Grund des o.g. Knickschutzes, enge Biegeradien zu. Der Schlauch selbst wirkt recht flexibel. Nochmal kurz zum Radiator, dieser hat eine Bauhöhe von 30mm, gleiches gilt auch für das 240mm Modell. Die 140mm Ausführung kommt mit einer Dicke von 70mm daher, jeweils ohne verbaute Lüfter versteht sich.
Das Gehäuse der Pumpe bzw. deren Formgebung ist uns ja bereits seit der Fractal Design Kelvin (S24 oder S36) bekannt. Laut be quiet! verbirgt sich unter der Abdeckung aber eine Neuentwicklung, die bisher bei keiner anderen All-in-One-Lösung zum Einsatz kommt bzw. kommen wird, sondern nur bei den Silent Loop Modellen. Die Pumpe ist „entkoppelt“ und mit einem „Reverse-Flow-Design“ ausgestattet, dass in Summe einen vibrationsarmen und leiseren Betrieb als gegenüber anderen Modellen ermöglichen soll. Wir waren also gespannt! Die Auflösung gibt’s auf der nächsten Seite im Praxistest.
Des Weiteren befindet sich an der Pumpe auch ein Nachfüllstutzen um die Kühlflüssigkeit entweder aufzufüllen oder abzulassen zu können, sofern dies einmal notwendig sein sollte. Die Auflagefläche und zugleich Bodenplatte besteht ebenfalls aus Kupfer und wurde hochwertig vernickelt. Nicht nur das sie wirklich „plan“ ist, sondern auch das jetzt sogar wärmeleitfähige Flüssigmetallpaste verwendet werden kann, spricht klar dafür. Für den Praxistest haben wir weiterhin auf unsere Standardpaste (Arctic MX-4) gesetzt. Die Pumpe selbst wird mit einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 2200 U/min spezifiziert. Auf Grund der geschraubten Anschlüsse lassen sich die Schläuche an der Pumpe nicht per Winkel verstellen. Wer dies brauch, der rüstet wohl eh selbst nach.
Zur Funktionsweise der Pumpe nochmal: be quiet! selbst betitelt die Pumpe als „weltweit einzige rückwärts laufende Pumpe im All in One Wasserkühlungsbereich“. Wofür steht das nun; das Wasser im Kreislauf wird nicht über die Kühlfläche gepresst, sondern abgesaugt. Dies soll in der Praxis dazu führen, dass weniger Turbolenzen im Kreislauf bzw. Schlauch entstehen und schlussendlich weniger Geräusche erzeugt werden.
Die Lüfter (Pure Wings 2 PWM) selbst müssen wir nicht weiter vorstellen, da sie bereits seit einigen Jahren im Programm sind. Die Leistungsangaben versprechen vom Papier her einen leisen Betrieb, sofern diese nicht mit voller Drehzahl betrieben werden. Viele werden sich aber an dieser Stelle Fragen warum man nicht direkt zu den vermeintlich besseren Silent Wings 3 gegriffen hat. Auf unserer Nachfrage hin beim Hersteller antwortete man: „(…) da sonst der Preis zu hoch ausgefallen wäre (…) mit den Pure Wings 2 PWM ist dieser perfekte austariert.“ Wir bleiben dabei und meinen, dass viele auch bewusst den höheren Kaufpreis auf sich genommen hätten, wären diese Lüfter mit dabei gewesen.
Montage des Kühlers
Der Zusammenbau funktioniert im Kern relativ simpel und geht ohne Probleme von Statten. Die ausführlich bebilderte Montageanleitung unterstützt an dieser Stelle auch wunderbar. In der Summe sind aber auch für geübte Hände 45 Minuten zu veranschlagen, ein entsprechendes Gehäuse sei an dieser Stelle mal vorausgesetzt. Im Falle des Testobjekts handelt es sich um ein Phanteks Enthoo Luxe. Die eingangs angesprochenen flexiblen Schläuche erleichtern die Montage nochmals.
Als erstes muss der Kühler, welcher im Übrigen ebenfalls aus Voll-Kupfer besteht, mit der entsprechenden Sockelhalterung (AMD oder Intel) versehen werden. Im Falle des Sockels 1155 werden seitlich zwei Haltebügel eingeschoben und in der Mitte zusammengeclipt. Im nächsten Schritt werden vier Schrauben mit einer Druckfeder, Unterlegscheibe und einer Mutter „gegengekontert“, so dass diese nicht mehr aus der Halterung rutschen kann. Alles zusammen wird dann später mit dem Retention-Modul fest verschraubt.
Selbiges wird einfach auf die Rückseite des Mainboards gelegt. Für die Wahl des richtigen Sockels müssen lediglich die kleinen Stifte in die richtige Position geschoben werden, so dass die Lochmaße übereinstimmen. Im nächsten Schritt sollte der Radiator in die richtige Position gebracht bzw. eingebaut. Die Lüfter haben wir an dieser Stelle ebenfalls bereits schon vormontiert.
Wie angedeutet, wird dann der Kühlkörper samt Pumpe aufgesetzt und mittels der vier langen Schrauben (handfest!) verschraubt. Ein Schraubendreher ist genau so dringend zu empfehlen, wie die externe Vormontage. Die Pumpe wird dann ganz normal über einen 3-Pin-Stecker am Mainboard mit Strom versorgt. Am Punkt der finalen Endmontage muss man sich genau überlegen wie vorgegangen wird, in unserem Fall haben wir die Pumpe fest mit dem Mainboard verschraubt und dann anschließend den Radiator mit ebenfalls bereits befestigten Lüftern separat abgelegt. Im nächsten Schritt das Mainboard im Gehäuse verschraubt und dann mit ein wenig „Fingerkniff“ den Radiator im Deckel untergebracht. Klingt vielleicht alles ein wenig kompliziert, ist es aber nicht wirklich. Ein wenig verbranntes Hirnschmalz sei an dieser Stelle mal vorausgesetzt. :-)