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[User-Review] Teufel Concept E 450 Digital 29 Feb 2016 12:32 #1

[User-Review:] Teufel Concept E 450 Digital "5.1-Set" Komplettanlage


Nach dem ausführlichen Artikel im November, der bereits Technik, Qualität und Leistung bewertet und eine ansehnliche Fotostrecke enthält, versuche ich hier, einige ergänzende Aspekte aus Nutzersicht einzubringen.
Für eine detaillierte Übersicht über die vorhandenen Schnittstellen , Funktionen und viele weitere Informationen lohnt ein Blick in den Testbericht.

Vorweg: In der Vergangenheit hatte ich zwar das eine oder andere Einstiegsmodell ausprobiert, kehrte aber nach einer Weile zu meinen gewohnten Stereo-Boxen zurück: aktive Monitorlautsprecher auf dem Schreibtisch und darüber hinaus zwei ELAC CL 202 an einem guten Analogverstärker. Ein externer Bluetooth-Audioreceiver band gelegentlich Mobilgeräte ein.

Die Concept E 450 hat sich dagegen etablieren können, im Alltag überwiegt das 5.1-System inzwischen.
Aber der Reihe nach: Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als es klingelte und eine genervte Stimme aus der Sprechanlage krächzte: "Moin. DHL. Kannste mal runterkommen?"


Lieferung und Verpackung


Das Set kommt in zwei Teilen, der Subwoofer ist besonders stabil verpackt: doppelwandige Kartonhülle aus mehrlagiger Pappe, innen Stoß- und Kantenschutz aus Schaumstoff. Das Paket wiegt so fast 30 Kilogramm. Alle Einzelteile liegen passgenau und sicher in ihren Profilschalen.


Für die stationäre Befestigung der Satelliten bestellte ich zusätzlich vier Wandhalter. Der Teufel-Shop lieferte zügig, kaum zwei Tage nach dem bestätigten Zahlungseingang hielt ich das Zubehör in den Händen.



Wandmontage der Satelliten


Die Halterung besteht aus einer lackierten Metallplatte zum Anschrauben an die Wand, einer Kunststoff-Blende, einem zweiachsigen Gelenkstück und Verbindungsschrauben.

Der montierte Lautsprecher lässt sich anschließend vertikal ausrichten und fixieren, horizontal bleibt er frei schwenkbar.
Mittig hinter der Blende verläuft ein Kabelkanal. Die mitgelieferten 30 Meter Lautsprecherkabel (2 x 1 mm²) reichten hier genau aus, um den Center-Speaker sowie die Satelliten in den Ecken eines etwa 25 Quadratmeter großen Raums mit dem Subwoofer zu verbinden.


Die Fernbedienung

Die kompakte Funksteuerung im Format eines Eishockey-Pucks misst im Durchmesser 80 mm, ist 28 mm hoch und wiegt zusammen mit den Batterien 151 Gramm.


Die raue Oberfläche des matten Kunststoffgehäuses ist fein strukuriert und ermöglicht ein griffiges Handling mit den Fingerspitzen. An der Unterseite ist eine solide Gummischeibe angebracht, sie verleiht dem Puck einen rutschsicheren Stand.


Neben den essentiellen Funktionen Ein / Standby, Stummschaltung und Änderung der Lautstärke durch Drücken oder Drehen des Deckels bietet die Fernbedienung noch einen Taster zum Umschalten der Eingangsquelle. Dieser ist seitlich in das Gehäuse eingelassen und hat einen spürbar knackigen Druckpunkt.


Ausgehend vom aktuell aktiven Eingang, der durch eine leuchtende LED auf dem Touchpanel des Subs markiert ist, klickt man der Reihe nach zur jeweils nächsten der insgesamt sechs Signalquellen. Die LED-Anzeige auf dem Sub wandert im Uhrzeigersinn mit.

Auf zwei gegenüberliegenden Seiten visualisieren rote LEDs hinter dem Leuchtring jede Aktion.

Der Puck haftet magnetisch am Touchpanel, so lässt er sich wahlweise ins Bedienfeld integrieren.


Die Software für die integrierte USB-Soundkarte

Die Treiber für die im Concept E 450 integrierte Soundkarte, über die sich weitere Konfigurationen vom PC aus vornehmen lassen, stehen auf einer Teufel-Seite zum Download bereit.

Unterstützt werden Windows XP bis Windows 8.


Eigenschaften und Treiberdetails des "USB Multi-Channel Audio Device"

Nach der Installation ist das 5.1-Set unter Windows 7 als "USB Sound Device" verfügbar, vorausgesetzt, es ist eingeschaltet und am USB-Port angeschlossen.
Die USB-Verbindung hat von nun an Vorrang. Falls erforderlich, wechselt die Windows-Standardwiedergabe auf das passende Audiogerät und der aktive Signaleingang der Concept E wird automatisch auf USB eingestellt.
Solange die USB-Verbindung steht, bleibt die Software mit weiteren Einstellungen erreichbar. Das Konfigurationsprogramm lässt sich wahlweise auch aus der Systemsteuerung heraus starten, dort klickt man auf das neue Element "USB Multi-Channel Audio Device".


Im Register Haupteinstellung werden Ein- und Ausgänge und die Speaker konfiguriert.
Meist ist es praktischer, die Einstellungen hardwareseitig über das Touchpanel vorzunehmen.

Mischer-Funktionen wie im Windows-Lautstärkemixer

Register Effekte: Genre-Presets, Equalizer und umgebungsabhängige Feineinstellungen.

Das Register Karaoke: Hier drehen Stimmenkanonen den Schalldämpfer ab.

Register Information: Optionsfeld für Taskleisten-Symbol und Versionshinweise.


Praktische Erfahrungen mit meinem Setup

Im Alltag geben sich unterschiedliche Zuspielgeräte ein Stelldichein, dabei liefert die integrierte Soundkarte das bessere Ergebnis. Die Onboard-Soundchips (VIA, Realtek) der angeschlossenen Rechner erzeugen dagegen einen eher dumpfen Klang und fallen auch bei der Dynamik deutlich zurück.
Der Kino-PC steht weiter weg und läuft über ein optisches Digitalkabel, dort würde es sich lohnen, gelegentlich eine gute Soundkarte nachzurüsten.

Mittlerweile kommt es häufiger zu spontanen Bluetooth-Gastspielen als früher über die analoge Variante. Mit dem Puck-Taster lässt sich die Funkverbindung bequem aktivieren, kurz darauf identifiziert sich das System als "Teufel Concept E". Das Pairing ist in wenigen Sekunden abgeschlossen und fortan sofort verfügbar. "Resident" senden hier ein Lumia, ein HTC One, ein Nexus-Tablet und ein Notebook, auch Besucher präsentieren kurzerhand mal eine Hörprobe.

Ein iPod nano und ein Cowon D2 lieferten sich bereits einen "DSP-Engine-Battle" am analogen Cinch-Eingang, um das Apple-Device klar zu deklassieren, was die Besitzerin aber abstreitet.
Im linearen Stereo-Betrieb können die beiden kleinen Satelliten im direkten Vergleich natürlich nicht mit den ausgewachsenen ELAC-Boxen mithalten, umso mehr gefällt der Raumklang, den die Concept mittels Dolby Pro Logic II generiert.

An der Reichweite der Fernbedienung ist nichts auszusetzen, die sechs Meter, die ich mich vom Subwoofer entfernen kann, bringen sie zumindest noch nicht an die Funkgrenze.

Die Lautstärke lässt sich damit indes nicht stufenlos regeln, dreht der Deckel ganz langsam, sind kleine Schritte hörbar. Bei schnelleren mehrstufigen Änderungen dagegen wandert der Pegel dynamisch mit und blendet zügig auf das neue Niveau ein, was recht gleichmäßig gelingt. Gelegentlich kommt es vor, dass ich für eine kleinere Anpassung noch auf den Zuspieler zurückgreife.
Immerhin lässt sich der Geräuschpegel mit der Fernbedienung etwas feinsinniger justieren als mit den Sensortasten, die Eingaben ziemlich performant umsetzen. Ich muss mich schon ein wenig darauf konzentrieren, Plus oder Minus extrem kurz anzutippen, um nicht gleich mehrere der drei möglichen Leuchtstufen eines Teilstrichs auf der Lautstärkeanzeige zu überspringen. Die Volume-Tasten bieten sich dazu an, schnell mal weitreichender zu regeln.

In der Liga klassischer 5.1-Systeme nimmt die E 450 sicherlich eine Spitzenposition ein. Auf die Klientel mit höchsten audiophilen Ambitionen dürfte Teufel damit aber weniger abzielen, zumal wenn man den Endpreis berücksichtigt. Nicht zuletzt kommt es dabei ja auch auf die Ausgangsqualität des konsumierten Audiomaterials an.

Für jemanden wie mich, der wohl eher durchschnittliche Ansprüche und Hörgewohnheiten hat, überwiegen die Vorteile eines multifunktionalen Pakets mit großen Reserven und einer gut durchdachten Usability.
Leistung und Klang erreichen ein vergleichsweise hohes Niveau. Für Feiern in Räumen bis etwa dreißig Quadratmetern bietet der Class-D-Verstärker genug Leistung, um für mehr als ausreichend intensiven Schalldruck zu sorgen. Im Zweifel einfach selbst einmal ausprobieren, am besten mit Gehörschutz.

Die verschiedenen Schnittstellen machen das Gerät angenehm anschlussfreudig und flexibel nutzbar. Über das Sensorbedienfeld lässt es sich schnell und einfach einstellen. Das minimalistische Konzept der handlichen Fernbedienung finde ich gelungen.
Überrascht hat mich, dass Sub und Speaker sich noch über dutzende Stunden hinweg weiter in Richtung Höchstform einspielen, besonders den Satelliten hätte ich das nicht zugetraut. Über die Ursache kann ich nur spekulieren, aber eventuell hängt es auch damit zusammen, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen vergleichbaren Modellen, die mit einer einzigen Membran auskommen, als echtes 2-Wege-System konstruiert sind.
Oder hat jemand eine plausiblere Erklärung?

Teufels Umschreibung als "Komplettanlage" passt unterm Strich für mich: Plastischen Raumklang, starke Effekte und Sounds vom PC, furiose Heimkino-Akkustik und den normalen Musikgenuss vermag dieser Allrounder gut abzudecken.

Für ein Nachfolgemodell der Concept E 450 Digital wünscht man sich vielleicht noch einen Hauptnetzschalter und vor allem einen HDMI-Eingang sowie moderne HD-Dekoder. Die Software, die ansonsten leidlich funktioniert - zumindest unter Windows 7 - könnte gelegentlich eine frischere Oberfläche und ausgefeiltere Funktionen vertragen.

Als Anwender hoffe ich natürlich, dass die Technik lange durchhält. Falls etwas kaputtgehen sollte, poste ich hier ein Update :D


Danksagung
Das hier vorgestellte 5.1-Set von Teufel, das mir seit Monaten nahezu täglich gute Dienste leistet, wurde mir zur Verfügung gestellt, dafür möchte ich mich freundlich beim Hardware-Journal-Team und beim Sponsor bedanken.
Folgende Benutzer bedankten sich: Marcel., sibbo7, AlexKL77, iNSecuRe

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Letzte Änderung: von Planet-P. Begründung: Typo

[User-Review] Teufel Concept E 450 Digital 08 Mär 2016 08:59 #2

Ich habe den Artikel mal in die passende Kategorie geschoben. :)
Folgende Benutzer bedankten sich: Planet-P

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